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Alt 05.12.2016, 01:59
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

es tut mir sehr leid für Euch, daß Ihr in so einer verflixt verzwickten Situation seid.

Zitat:
Deshalb muss ich doppelt stark sein, damit sie sich entspannt und erholt. Und das ist alles andere als leicht, weil ich wirklich über mich hinauswachsen muss. Wir haben so viele finanzielle Probleme. Wenn ich sie nur überzeugend beruhigen und alles lösen könnte, um sie zu entlasten und ihr keinen Grund zur Sorge mehr zu geben. Aber das ist nicht möglich, auch wenn ich wirklich alles vorzeige, was irgendwie Zeichen des Fortschritts ist. Aber sie merkt, wie sehr ich gerade selbst rudere, damit wir durchkommen. Sie weiß aber, dass sie leben muss, um uns zu helfen, was sie deshalb will.
Aus meiner Sicht/meinem Empfinden mußt Du in allererster Linie auch darauf achten, Dich selbst entlasten zu können.

Wem wäre denn damit gedient, wenn Du "schlappmachst"??
Wie es aussieht, bleibt ohnehin jede Menge an Dir "hängen".

Zitat:
Die Prognose der Ärztin beschäftigt mich schon immer noch, vor allem dass sie von Monaten ausgeht, obwohl der Krebs nicht aggressiv sei, wie sie mehrmals sagte. Aber offenbar steckt meine Mutter in einem späten Stadium. Es tauchen so viele Fragen und Ungewissheiten auf.
Nichts ist "zermürbender" als in ständiger Ungewissheit leben zu müssen.

In Deiner Situation würde ich die Ärztin (ohne Wissen meiner Mutter) einfach anrufen oder um einen Gesprächstermin (ohne meine Mutter) bitten, um wenigstens mir selbst etwas mehr Klarheit verschaffen zu können.
Davon ausgehend, daß die Ärztin Verständnis für die Situation hat und zur Klärung von ihr beitragen will.

Du magst das für "grenzwertig" halten, was es im Prinzip ja unbenommen auch ist.
Aber sind wir in unserem Leben nicht immer wieder gezwungen, ganz alleine Entscheidungen zu treffen, die nur wir selbst zu verantworten haben?

Die auch bei Erwachsenen nichts mit Vertrauensbruch oder "Hintergehung" zu tun haben, sondern nur mit unserem reinen Selbst-Schutz.

Was könntest Du denn nur noch tun, wenn Du vorher Deine Mutter "um Erlaubnis" fragen würdest, das "tun zu dürfen" - in dem Fall, daß sie damit nicht einverstanden wäre?
Tätest Du es dann dennoch, wäre es zweifellos ein Vertrauensbruch.

Tust Du es, ohne sie zu fragen, ist es nur grenzwertig.
Jeder muß selbst wissen, was er verantworten kann, ohne sich dabei "mies" zu fühlen!

Schlimm genug, wenn uns solche "Abwägungs-Prozesse" von Situationen, in denen wir uns befinden, "aufgezwungen" werden.
Manchmal brauchen wir aber einfach auch nur die Entschlossenheit, "gordische Knoten" durchschlagen zu wollen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gordischer_Knoten

Gordische Knoten existieren meistens ohnehin nur im Hirn.
Zugegeben:
"Kunstvoll" verknüpft.
Mehr aber auch nicht.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung