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Alt 16.02.2014, 12:43
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Neuer im Bunde braucht dringend Therapie

Hallo Delong,

ich meine auch eine 2. Meinung ist da sehr hilfreich, Tübingen ist eine gute Adresse.

Als erstes sollte man die Möglichkeit einer chirurgische Entfernung aller Metastasen untersuchen, wo nix ist braucht auch nichts therapiert werden.

Im Grunde behandelt man in Deutschland das metastierte Nierenzellkarzinom zur Zeit mit den sogenannten Targetmedikamenten (Sutent, Nexavar, Votrient, Inlyta, Afinitor, Torisel und Avastin). Diese Medikamente wirken hauptsächlich auf die Blutversorgung des Tumors. Der Vorteil dieser Medikamente ist die Möglichkeit sie in Folge nacheinander einsetzen zu können, es gibt keine Kreuzresistenzen. So können lange Überlebenszeiten realisiert werden. Leider ist eine Heilung unter diesen Therapien eher unwahrscheinlich. Eine optimale Abfolge dieser Medikamente ist noch Gegenstand von Untersuchungen (Switch-Studie I + II). Unerwünschte Wirkungen haben alle dieser Medikamente. Der Wunsch des Patienten und seine persönliche Situation ist mit ausschlaggebend für die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Therapie.

Interleukin + Interferon oder Interleukin high Dose werden nur in wenigen ausgesuchten Fällen eingesetzt. Diese Therapien zielen auf eine Heilung ab. Allerdings ist das Ansprechen sehr gering bei gleichzeitiger schwerer Toxitität (Herzinfarkt, Schlaganfall). Deshalb werden diese Dinge nur bei ausgesuchten Patienten ( jung und sehr guter Konstitution) angewandt. Eine solche Therapie ist z.Z. die große Ausnahme.

Die Sache mit der Impfung ist ziemlich in der Versenkung verschwunden. Man geht in Zukunft wahrscheinlich wieder über das Immunsystem, aber sehr viel gezielter als früher, z.B.: Nivolumab. Erste Studien laufen recht erfolgreich. Aber auch diese Dinge versprechen keine Heilung.

Viele Grüße

Jan
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