[HelmutL]

Hallo Rudi,

meist lese ich nur. Du bist ja 'in guten Händen' hier und findest jede Menge Unterstützung. Doch jetzt kann ich mich nur mausi anschließen. Es wundert mich sowieso, wie du das bis jetzt gewuppt hast. Schließlich bist du ja auch nicht fit.

Such dir bitte Hilfe. So weit ich weiß, gibt es die Möglichkeit, in bestimmten Fällen eine bezahlte Haushaltshilfe zu bekommen. Frag bei der Krankenkasse nach. Wie sieht es mit Pflegestufe für deine Frau aus? Falls möglich, kannst du dir damit Unterstützung durch einen Pflegedienst holen. Rede mit eurem Hausarzt auch mal über dich und deine Erschöpfung. Sicher weiß er Rat. Wenn ich mich richtig erinnere, habt ihr auch einen Heilpraktikerin oder -praktiker an der Hand. Wenn ja, dann rede auch mit ihr/ihm über dich. Eine gute Adresse ist sicher auch der Sozialdienst in der Klinik.

Ich weiß, dass es nicht leicht ist, sich selbst einzugestehen, dass man (fast) am Ende ist. Alles, was dich entlasten kann, ist auch sinnvoll. Es hilft nicht nur dir, auch deiner Frau. Bitte verstehe mich nicht falsch: dein Glaube gibt dir ganz sicher sehr viel seelische Kraft. Das ist gut so. Halte fest an ihm. Ohne ihn hättest du es wahrscheinlich nicht bis heute geschafft. Doch aus Erfahrung weiß ich, wie schnell der Glaube kippen kann, wenn die Anforderungen durch die Krankheit die körperliche Kraft zu übersteigen beginnen. Um es mal praktisch zu sehen: der Liebe Gott gibt dir und deiner Liebe die Kraft, vieles zu tun und auszuhalten, das ist keine Frage, doch er spült z.B. nicht das Geschirr und putzt nicht das Bad. Dann ist es besser, wenn andere solche 'Nebensächlichkeiten' für euch übernehmen. Ich denke, du verstehst, wie ich das meine.


Euch beiden liebe Grüße,

Helmut