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Alt 28.01.2011, 13:27
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Habt ihr Hilfe vom Partner ?

Hallo Barbara,

dein Statement trifft es wirklich auf den Punkt. Aber bei dem Thema hier gibt es vielleicht auch Ausnahmen, ich bin jedenfalls eine: mein Mann wurde schon auch "weiblich" erzogen. Als wir uns kennenlernten, konnte er z.B. besser kochen, bügeln etc. als ich. Wir waren beide voll berufstätig haben uns super verstanden und die Pflichten geteilt. Als dann unsere Tochter kam, bin ich 2 Jahre zu Hause geblieben, nicht weil die Rollen so waren, sondern ganz einfach, weil er dreimal mehr als ich verdient hat. Danach hab ich immer nur halbtags gearbeitet, eben wegen des Kindes und hab dadurch auch zu Hause mehr gemacht als er. Das war für mich auch okay und unsere Ehe war bis zur Krebsdiagnose in Ordnung, eigentlich wurde sie zuerst sogar noch besser, wir wollten es gemeinsam schaffen....die Probleme begannen erst nach ca. einem Jahr, weil für ihn alles so sein sollte, wie vorher. Aber ich hatte mich verändert, innerlich aber, was ihn auch sehr störte, auch äußerlich. Ich hatte plötzlich Übergewicht, Haare sehr kurz usw. Ich hab erst viel später verstanden, dass er durch mein Aussehen immer wieder an die Bedrohung Krebs denken musste. Und da dann auch noch die Sexualität wegfiel, wurde er immer unzufriedener und streitsüchtiger, konnte sich plötzlich über Kleinigkeiten aufregen. Wir haben uns dann manchmal richtig hochgeschaukelt, bis ich irgendwann den Mund gehalten habe, was mir natürlich auch nicht gut tut. Und das ist bis heute so geblieben, wir sind beide nicht glücklich, aber wohl auch nicht unglücklich genug, um an Trennung zu denken, nur das ich jetzt nach meinem Rezidiv 2009 nicht mehr arbeiten kann, auf ihn angewiesen bin und trotzdem den Haushalt (manchmal auch aus Bockigkeit) nicht alleine auf die reihe bekomme und er sich nur als "Versorger" für die Familie sieht und sonst nichts von uns hat (Tochter ist inzwischen 15, lebt aber seiner fast einem Jahr in einer Wohngruppe, weil sie unter anderem mit meiner Erkrankung nicht klar gekommen ist). Ich denke oft auch, dass die Situation für ihn belastender ist, als für mich, aber wie wir da rauskommen können, ob nun alleine oder als Paar............keine Ahnung.

Liebe Grüße

Petra
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