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Alt 26.01.2013, 20:16
Andreas06 Andreas06 ist offline
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Standard AW: Sport und Nierenkrebs, welche Erfahrungen habe Ihr?

Hallo Jörn, hallo an alle,

bei mir war es so, dass ich etwa seit 2007, also ungefähr 4 Jahre vor dem Krebs, mit dem Laufen angefangen habe. Auch langsam und recht kurze Strecken. Später bin ich zu einer Laufgruppe gestoßen und habe durch "Gruppendynamik" angefangen, mein Pensum zu steigern. Im September 2009 habe ich dann meinen ersten Marathon in Berlin "überstanden", bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an die Stimmung beim Zieleinlauf denke. Bis Mai 2011 habe ich dann weitere drei Marathons absolviert, als ich im Sommer 2011 dann erfahren habe, dass an meiner rechten Niere etwas wäre, was da nicht hingehört. Auch nach CT und MRT konnte weder der Urologe noch der Radiologe mit Bestimmtheit sagen, was diese Raumforderung (übrigens mein Vorschlag als Unwort der Jahres ) genau sei. Als Folge wurde ich im September 2011 dann operiert und habe dann die Diagnose papilläres NZK erhalten, obwohl mir jeder Arzt bis dahin gesagt hatte, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass ich mit meinen damals 36 Jahren eine Krebserkrankung hätte.

Aber zurück zum Thema: Da mein Tumor recht klein (etwas mehr als 3 cm) und günstig gelegen war, konnte ich laporoskopisch operiert werden und eine weitere medikamentöse Behandlung war nicht notwendig. Nichtsdestotrotz habe ich es dann bis Ende 2011 ruhig angehen lassen, bin ab und an "gewandert". Anfang 2012 habe ich mit dem Laufen wieder begonnen, aber wohl nicht bedacht, dass Muskulatur um ein vielfaches schneller abbaut als man sie aufbauen kann. Habe es dann sicher zu schnell angehen lassen und laboriere seit Frühjahr 2012 an einem regelmäßig anschwellenden Sprunggelenk. War damit beim Orthopäden, der auf eine Überbelastung tippt und mir einen Entzündungshemmer verschrieben hat. Habe den auch eine ganze Weile genommen. Zwischenzeitlich wurde es dann auch besser, wenn ich das Medikament aber abgesetzt habe, fing es irgendwann wieder an. Auch auf eine Trombose wurde ich untersucht, ohne Befund. Genau wie der Besuch beim Rheumatologen. Letztlich konnte mir bisher kein Doc sagen, was ich habe. Habe deshalb meine sportlichen Aktivitäten bis Ende 2012 auf Walken beschränkt, was mich mental ganz schön runtergezogen hat. Da der Rheumatologe mir jedoch sagte, dass ein moderates Training zur Aktivierung der Muskelpumpe vielleicht etwas bringen könnte, habe ich mich nun im Fitnessstudio angemeldet und mir einen Trainingsplan erstellen lassen. Gehe jetzt dreimal die Woche ins Studio und noch einmal dazu laufen. Bisher geht es mir damit gut und ich fühle mich bedeutend besser. Langfristig ist mein Ziel, wieder dahin zu kommen, wo ich schon mal war. Das ist sicherlich noch ein Stückchen Weg und Geduld ist mein Stärke nicht , andererseits bin ich mir darüber im Klaren, dass ich froh sein kann, die Möglichkeit der sportlichen Betätigung immer noch zu haben und genieße jedes Trainig und jedes Läufchen!

LG aus Sachsen-Anhalt

Andreas
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