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Alt 05.11.2008, 01:09
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dandelion dandelion ist offline
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Registriert seit: 26.11.2005
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Standard AW: Vulvakarzinom--Suche junge Betroffene

Ihr Lieben!
ich kann kann mir kaum eine tabu-beladenere Erkrankung vorstellen als ein Vulva-Ca, ebenso deren Vorstufen wie zB VIN III - und noch viel tragischer die Streuung in andere Bereiche.

Hier treffen in der Auseinandersetzung "in sich" auch wiederum viele Welten aufeinander!
Nicht nur, das jedes Krankeitsbild anders ist (in Folge dessen die Therapie und evntl auch der Verlauf individuell ist - von der "Aktualität" der Behandlungsmethode mal ganz abgesehen...) sondern auch jede/r Betroffene reagiert angesichts dieser furchteinflößenden Diagnose auf seine Art.

Sumsum sprüht meinem Empfinden nach vor lauter Leben und sie möchte Mut machen - so verstehe ich ihren Beitrag. Sie verschönert nicht die Umstände ihres Krankheitsbildes, sie wirkt auf mich ehrlich und gerade heraus. Hat sie evtnl auf Bine geantwortet?!!

Die Erde ist wahrlich keine Scheibe, aber die Darstellung der Facetten, Rundungen und Krümungen sehen aus jeder Perspektive anders aus!

Ich kann daher nur unterstreichen, wie wichtig es ist eine 2. (oder gar 3.) Meinung einzuholen. Ebenso gilt es, die richtige Klinik und Behandlungsmethode zu finden!

Und nun mal drastisch ausgedrückt (auch wenn es einige Gemüter nicht gern lesen mögen): es gilt zu unterscheiden zwischen der Vorgehensweise bei
1. Vorstufe
2. Tumor und
3. Tumor und Verdacht (wiederum bestätigt oder nicht) auf Übergang auf Lymphe und der damit verbundenen möglichen Streuung auf andere Bereiche.

Welche Therapie nun genau en detail wie gewählt wird, obliegt der Einschätzung des (hoffentlich erfahrenen) Facharztes UND der Zustimmung der (hoffentlich bewussten) Patientin. Wie wichtig sind da die Expertisen!

Keine Frau findet es gut, sich so behandeln lassen zu müssen. Keine Frau gibt so leicht ihre Klitoris auf.

Mag sein, dass Ärzte diesem Krankheitsbild sehr schnell mit OP aka radikaler Vulvektomie entgegen treten wollen.

Es ist und bleibt ein hypersensibles Thema!

Aber auch hier gilt für mich die Leitlinie, angemessen zu reagieren! Ist der Krebs soweit fortgeschritten, müssen eben Klitoris und/oder andere Bereiche betroffen werden (sei es durch Bestrahlung oder OP).

Keiner will, dass mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, wenn es sich vermeiden lässt (manche Ärzte neigen dazu, gerade in Grauzonen - übertrieben zB bei Bestrahlung von Vorstufen, wenn es andere Methoden gibt). Ein Grund also mehr sich zu informieren bei der Wahl der Behandlung.

Es mag nach heutigem Standard unnötig sein, die Lymphe zu entnehmen / zu bestrahlen wenn 1. oder 2. der Fall ist. Das Wächterlymphe per Szinitgram "zum Standard" gehören, ist mir zB neu (2005 schien es in meinem Fall exotisch und nicht reliabel). Was muss getan werden,wenn Verdacht auf Streuung besteht?!!

Aber wenn ich vor die Wahl gestellt werde?! Wie reagiere ich? Und wie gehe ich dann damit um, damit mein Leben weitergeht?! Notfalls entscheide ich mich eben für eine radikale Lösung um des LEBENS willen.

Meine Wahrnehmung in diesem Thread ist ganz oft ANGST. Völlig zu recht!!!
Angst zu sterben, Angst nicht mehr als Frau "in Takt zu sein" uvm.

Was mich u.a. aufrecht hält, sind die verdammt guten Prognosen (>90%) andererseits kann ich die Belastung jeder Betroffenen nachvollziehen.

Jede Erkrankung verläuft anders, und auch ich möchte MUT machen!!

Mehr gerne hier.

Viele Grüße
dandelion
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