Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 26.06.2013, 22:41
Zagorka Zagorka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.03.2007
Beiträge: 67
Standard AW: Eine Frage an die Angehörigen

Mir ist es auch sehr wichtig, dass ich genau Bescheid weiß. Als mein Vater an Magenkrebs erkrankte, haben meine Mutter und mein Bruder mir nicht die volle Wahrheit gesagt. Zwar wusste ich was er hatte, aber sie verschwiegen mir, dass ihm die Ärzte nur noch 3-4 Monate prognostiziert hatten. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und wurde schon öfters - gegen meinen Willen - von meiner Familie "geschont". Mein Vater lebte nach der Diagnose immerhin noch 16 Monate und bis 3,5 Wochen vor seinem Tod wirklich sehr gut, er hatte lange keine Beschwerden. Und dann ging es überraschend schnell zu Ende.

Letzten Monat bekam meine Mutter die Diagnose Brustkrebs. Diesmal bin ich besser informiert, ich habe ihren Befund gelesen. Sie hat die OP und die erste Chemo gut überstanden, da bin ich wirklich froh darüber. In Anbetracht meiner derzeitigen Lebensumstände ist es schon eine Belastung. Ich arbeite für eine Zeitarbeitsfirma, habe einen aufwändigen Vollzeitjob, sitze täglich 3,5 Stunden in den Öffentlichen (wenn es keine Verspätungen gibt, ansonsten noch länger), mache von zu Hause aus noch einen 400 €-Job hier am Rechner, ein Fernstudium und meinen Haushalt. Da bleibt nicht mehr viel Zeit fürs Privatleben übrig. Mir macht es v. a. zu schaffen, dass ich so weit zur Arbeit fahren muss und nicht so oft für meine Mutter da sein kann wie z. B. mein Bruder. Gerade weil alles momentan so belastend ist für mich, möchte ich jederzeit ausreichend informiert sein.
Mit Zitat antworten