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Alt 02.04.2016, 12:00
Mizzie Mizzie ist offline
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs bei meinem Vater (71)

Hallo zusammen!

Ich möchte erstmal kurz hallo sagen, mich kurz vorstellen und euch dann von meinem Vater erzählen. Ich heiße Katrin, bin 40 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder zwischen 8 und eineinhalb. Wohne im Süden der Republik, Kreis Tübingen.
Anfang Oktober letzten Jahres wurde bei meinem Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. Ein schwerer Schock. Anfangs wurde der Tumor als operabel eingestuft, was sich jedoch Anfang November bei der OP als nicht mehr zutreffend herausgestellt hat. Es wurde wieder zugemacht... zahlreiche Metastasen im Bauchfell. Katastrophe.... Ende November begann eine Chemotherapie. Fiese Begleiterscheinungen. Hoher GewichtsVerlust. Vor ca. sechs Wochen kam mein Vater ins Krankenhaus. Abszesse an der Leber, der größte gefüllt mit 180ml Eiter. Lebensgefahr. Zweieinhalb Wochen KrankenhausAufenthalt. Immer noch mit Antibiotika therapiert war er dann neun Tage zuhause. Die letzten drei Tage davon hat er die Nahrungsaufnahme komplett verweigert, der Bauch wurde dennoch dick, hart, montagmorgens zwang meine Mutter ihn mit ihr in die Klinik zu fahren. Dort wurde nach mehreren Tagen eine Darmlähmung, verursacht durch eine Metastase im Darm, diagnostiziert. Der Darm nicht mehr durchlässig. Seitdem wird mein Vater künstlich ernährt (über den Port). Er ist wieder zuhause, sehr schwach, sehr depressiv, da sie nun seit gut einer Woche wissen, dass es keine "paar Jährchen" mehr werden, wie sie so sehr gehofft hatten. Dazu kommen mittlerweile Schmerzen und ein nicht zu stillendes Durstgefühl. Er trinkt bis zu sechs Liter am Tag, aber alles läuft nach wenigen Minuten in den Beutel. Der Durst bleibt. Neben der künstlichen Ernährung wird mittlerweile auch Flüssigkeit angehängt, er kann urinieren, ich frage mich, ob da mehr besser und möglich wäre um den Durst zu stillen. Hat da jemand Erfahrung? Versorgt wird er zuhause, meine Mutter ist fast immer bei ihm. Um sie mache ich mir auch Sorgen. Sie muss immer stark sein und da sie ihm nicht zumuten will, mit anzusehen, wir sie isst (was er immer gern getan hat bis zu dieser Erkrankung), muss sie es mehr oder weniger heimlich tun, etwa wenn sie einkaufen geht, zur Apotheke geht. Ich habe ihr schon etwas gekocht, was sie essen kann wenn er schläft, bin jedoch 40 km weit weg und kann es nicht täglich tun. Habe Kinder, Job,... aber ja: ich werde ihr öfter etwas bringen, so dass sie nicht vor ihm kochen muss und trotzdem was Gescheites essen kann. Der Verlust, gemeinsam und gemütlich essen zu können, ist gerade in dieser Zeit ohnehin schon schlimm.

Mag sich jemand mit mir austauschen? Ich würde mich sehr darüber freuen.
Liebe Grüße!
Katrin

Geändert von Mizzie (02.04.2016 um 13:06 Uhr)
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