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Alt 05.03.2009, 18:13
Heino* Heino* ist offline
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Standard AW: Ich brauche Mut

Hallo Myositis,

Angst ist sicher kein guter Berater, deshalb möchte ich versuchen, Dich ein wenig zu beruhigen. Als erstes vorweg: Eine Prognose über die Überlebenschancen ist unsinnig, denn der einzelne hat meistens ein von der Statistik abweichendes Schicksal. So wie Du die Situation schilderst (freie Lymphknoten und keine Fernmetastasen) ist die Ausgangslage viel besser als meine Lage vor 16 Jahren, da war nämlich schon klar, dass Metastasen in der Lunge waren. Zum Glück gibt es heute schon viel mehr und bessere Behandlungsmöglichkeiten, damals gab es beim Nierenkrebs nur die Chirurgie.
Ich habe zwar nach der Diagnose mein Leben verändert (das Rauchen eingestellt und Verhaltensweisen zur Stressvermeidung eingeübt), aber die Freude am Leben habe ich mir nicht nehmen lassen. 16 Jahre sehe ich mittlerweile als großes Geschenk und bin sehr zuversichtlich, auch noch weiter Freude am Leben zu haben. Meine Kinder waren damals zwar schon etwas älter als Eure (25, 21 und 19 Jahre), aber ich war dann im gleichen Jahr mit 47 Jahren ein recht junger Großvater für unsere ersten 2 Enkelsöhne.
Nehmt die Nachsorge-Termine gewissenhaft wahr, denn Metastasen, die früh gefunden werden, lassen sich gut behandeln. Achtet darauf, dass vom Thorax und Abdomen mindestens ein CT angefertigt wird, einmal sollte auch das Skelett mit einer Szintigrafie überprüft und der Schädel mit CT oder MRT untersucht werden.
Ansonsten lasst Euch nicht bange machen, das Nierenzellkarzinom und seine Metastasen wachsen recht langsam, man kann sich also bei Auftreten von Metastasen sehr gründlich beraten lassen und gerät gewöhnlich nicht in Zeitnot dabei. Ich wünsche Deinem Mann gute Erholung von der OP und weiter guten Mut!

LG, Heino
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