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Alt 02.09.2012, 16:39
hedwig69 hedwig69 ist offline
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Unglücklich AW: "zu spät?!" zwischen Trauer und Überforderung!

Tja, jetzt war es doch soweit...
mein Vater hat den letzten Weg ohne uns angetreten.
Wir hatten noch eine wirklich tolle Zeit. Ich habe ihn mit seinem Rollstuhl überall hingeschoben und wir haben noch oft gelacht. Schwarzer Humor, das war Papas Spezialität. Er war auch bis fast zum Schluss zu Hause in seiner neuen Wohnung. Hat es genossen so schön zu wohnen und umsorgt zu werden. Da er bis zum Schluss doch wieder so gut erholt war, dass er stundenweise allein bleiben konnte, war seine Pflege zu Hause machbar. Für die letzten Stunden haben wir ihn dann doch noch ins Hospitz gebracht. Wir und auch der medizinische Pflegedienst konnten ihn zu Hause nicht ausreichend und vor allem schnell genug versorgen. Es ging ganz schnell. Das war im Hospitz ganz anders. Ausserdem war die Umgebung zu Hause doch recht unruhig und hektisch, da wir rotierten um die Medikamente herbeizuschaffen, die er jetzt brauchte. Niemand hatte so schnell damit gerechnet. Leider haben wir da die Erfahrung machen müssen, dass ein Hausarzt, "der auch Palliativmedizin macht". Nicht immer wirklich versiert ist in diesem Gebiet. Hat er wohl doch seltener mit zu tun. Jedenfalls schaltete er sehr zögerlich. Im Hospitz durfte mein Vater dann gut versorgt und in ruhiger und liebevoller Atmosphäre einschlafen.
Vor allem auch die Unterstützung für seine Frau, war soooooo wichtig. All das hätte zu Hause nicht funktioniert.
Die Zeit von der Diagnose bis zum Tod war sehr intensiv und schön. Ich möchte nicht eine Minute davon missen. Auch wenn vom 1. Mai bis 30. August nicht lang war, so ist ihm und uns zumindest auch ein langer Leidensweg erspart geblieben.

Liebe Grüße und Danke für den guten Zuspruch in dieser Zeit.
Hedwig
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