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Alt 03.03.2003, 23:41
Gast
 
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Standard Warum mußte sie so leiden?!

Liebe Mucki,
zunächst einmal mein Beileid zum Tode Deines Partners. Ich selbst weiss, wie schwer es zu ertragen ist.Ich habe meinen Mann vor fast einem Jahr verloren und es geht mir schlechter denn je.Aber das soll hier nicht das Thema sein.
Ich würde nur gerne etwas "geraderücken", wir haben uns mißverstanden.Ich wollte nicht, dass die Ärzte dem Leben meines Mannes ein Ende setzen. Selbst während seiner letzten Stunden kämpfte ER um sein Leben,- er wollte es behalten. In Bezug auf meinen Mann sprach ich von wirksamer Schmerztherapie und BERUHIGUNG in den letzten Stunden,- denn er wurde fast "wahnsinnig" vor Qual (wohl in erster Linie auch seelischer Qual). Bei uns gab es nichts wie schlafen etc. Mein Mann war bei Bewußtsein,- er bat immer wieder darum schlafen zu dürfen. Aber dem wurde nicht entsprochen.Und die Medikamente, die man ihm gab stellte ihn noch nicht einmal ruhig.Wohl dem, der in seinen Tod hineinschlafen darf!Das war es, was er wollte, und ich ihm auch gewünscht hätte. Ich sprach, wie wohl auch einige der Schreiber vor mir, eben von genau der entgegengesetzten Situation. Nämlich bei Bewußtsein qualvoll (körperlich und seelisch)seinem Ende entgegenzugehen- und zu sehen.
Und allgemein meinte ich, dass der Patient natürlich SELBST bestimmen sollte, wann für ihn der Punkt erreicht ist, an dem er es nicht mehr aushält und nur noch gehen will (und solche Fälle gibt es auch!)Und ich spreche natürlich auch von Schwerstkranken, die stark leiden wie z.B. Krebskranke im Endstadium.Nur der Patient alleine sollte über SEIN Leben entscheiden können. Und die Ärzte haben auch den Eid geschworen, Leiden zu lindern und Menschen zu helfen. Aber genau in dieser Hinsicht hapert es häufig. Wenn Du mit Deinem Partner bessere Erfahrungen gemacht hast, sei froh. Wir und viele andere Betroffene hatten nicht das "Glück"!Ich denke, wir alle wollen zunächst einmal unsere Lieben "behalten", wenn aber das wirklich nicht mehr möglich ist, dann möchte man doch einen sanften, friedlichen Weg, wie zum Beispiel einen ruhigen, langen Schlaf.Es ist grauenvoll genug den Leidensweg eines Menschen mitzuerleben, aber ihn auch noch qualvoll in den Tod gehen zu sehen. Das darf man NIEMANDEM antun. Kein Mensch hat es verdient so elend zu sterben, wie es manche tun. Und DAGEGEN wehre ich mich!
Ich gebe zu, ich bin verbittert, verzweifelt und traurig über die Art und Weise, wie man meinen Mann hat sterben lassen (auch über das Verhalten verschiedener Ärzte), dennoch spreche ich nicht nur für mich sondern auch für die Fälle, denen es ebenso ergangen ist.
Ich wünsche Dir alles Gute,
Nadine
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