AW: Rat zur radikalen Entfernung bei pt2a,G3 Diagnose
Hallo liebe Forumsgemeinde,
hier nun der genaue radiologische Befund
CT Thorax und Abdomen
Untersuchungsparameter:
Patientenvorbereitung nach oraler KM-Gabe. Axiale Untersuchung im Mohrzellen-Spiral-CT unter maschineller l.v. KM Gabe. Dabei zunächst Schichtung des Thorax und der Leber in der arteriellen Perfusionsphase. Anschliessende Untersuchung des Gesamtabdomens in der portaivenösen Phase. KM-Menge/KM-Typ sind am Untersuchungsstandort hinterlegt.
Indikation:
Blasentumor, Staging
Befund:
Deutlicher linksseitiger Zwechfellhochstand (Anamese?). Kein Nachweis flächenhafter Infiltrate, keine Pleuraergüsse. Kein Nachweis mediastinaler oder hilärer Lymphknotenvergrösserungen, keine intrapulmonalen Raumforderungen.
Beide Nieren weisen ektatische Nierenbeckenkelchsysteme auf sowie auf ihrer ganzen Länge erweiterte Uretaren. In der urographischen Spätphase ist lediglich der linksseitige Ureter bis in die Blase verfolgbar, jedochist etwa in Höhe der Gefäßüberkreuzungsstelle das Lumen stark eingeschränkt durch intraluminales Material, z.B. Kolagel DD Tumor. Der rechtsseitige Ureter füllt sich gar nicht mit KM, hier ist KM lediglich im deutlich erweiterten Nierenbecken zu verzeichnen. Unauffällige Darstellung von Leber, Nebennieren, Milz und Pankreas sowie der kontrastierten Darmabschnitte. Etwa in Höhe der Nierenhili beginnend finden sich multiple, z.T. bis 17mm durchmessende paraaortale und aortaintercavale pathologisch vergrösserte Lymphknoten, welche sich auch entlang der Iliakalgefässe fortsetzen. Die Harnblase weist eine irreguläre Wand auf und ist nur unscharf zur Umgebung abgegrenzt, hie v. a. regionale Lymphangiosis Carcinomatosa. Der rechte Sitzbeinhöcker weist eine metastasensuspekte Osteolyse auf. Kein Nachweis freier Luft oder Flüssigkeit.
Beurteilung:
Bei klinisch bekanntem Blasentumor unscharfe Begrenzung der Harnblase i.S. einer lokalen Lymphangiose. Darüber hinaus zahlreiche metastasensuspekte Lymphknotenvergrösserungen entlang beider Iliakalgefäße und entlang der Aorta bis in Höhe der Nierenhili reichend. Kein Hinweis für Organmetastasen, jedoch Osteolyse des rechten Sitzbeinhöckers i.S. einer Knochenmetastasierung.
Dazu dann noch der Befund der Pathologie:
Klinisch: TUR Blase. I. Blasenhals links und rechts. II. Tumorgrund-PE links. Solider Tumor. DD infiltrierender Prozess. Zwei ineinander übergehende Tumore. Malignität?
Makroskopisch:
I. Schabselartiges Gewebematerial von zusammengelegt 2.4 cm Durchmesser.
II. Ein Exzidat von 0,4 x 0,3 x 0,2 cm Größe.
Histologisch:
Hier sieht man in Ia bis b Formationen eines invasiven Urothelkarzinoms niedriger Differenzierung. Man sieht hier deutlich polymorphe Zellen mit chromatinaufgelockert polymorphen Zellkernen. Außerdem sieht man eine Tumorinfiltration von Harnblasenwandmuskulatur. Fokal sieht man eine Lymphangiosis. Die Tumorformationen sieht man hier zu 70% des eingesandten TUR-Materials. Die getrennt eingesandte Tumorgrund-PE von linker Seite zeigt Infiltrate des Malignoms.
Diagnose: Formationen eines niedrig differenzierten invasiven Urothelkarzinoms mir Tumorinfiltration der Harnblasenwandmuskulatur in Blasenhalsresektaten von linker und rechter Seite.
Getrennt eingesandte Tumorgrund-PE von linker Seite mit Anteilen des Malignoms.
Postoperative Klassifikation: Mind. pt2 (high-grade), Grading: G3, ICDO-M-8120/3
Ich danke Euch allen für die Opferung Eurer Zeit und bitte (hoffe) auf Eure Beurteilung des Ganzen.
Beste Grüsse
Karsten
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