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Alt 05.12.2011, 19:05
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Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo ehrtbbeehre,

ich zitiere jetzt mal Joggerin, wenn ich schreibe:

Zitat:

ich habe überlegt, ob ich dir antworten soll, oder ob ich mich nicht besser auf die Finger setzen sollte. Ich habe mich für ersteres entschieden.

SO .. jetzt bin ich noch mal dran ..

Ich möchte mal aus deinem ersten Post zitieren:

Zitat:

aber sie hatte einen so wunderbaren Krankheitsverlauf ohne jegliche Komplikationen, da sollte sie sich wirklich etwas entspannen.

Da ist mir schon fast der Kragen geplatzt - auch noch nach einigen Stunden geht es mir damit nicht besser ..


Bist du die oder derjenige, der die Diagnose hat?


NEIN!

Hattest du schon mal eine Krebsdiagnose?

Wenn ja ... und du hast danach ganz leicht und einfach wieder in deinen Alltag hineinfinden können, dann möchte ich dich zu DEINEM Weg beglückwünschen!


Wenn nein .. dann ist es natürlich für dich schwer nachvollziehbar, dass sie nicht einfach wieder "normal" ist oder sein kann..

ich halte es TOTAL vermessen von dir zu sagen, dass "sie sich wirklich etwas entspannen sollte"

Allein schon dieses Wort "sollte" ..

1. Was bitte ist ein WUNDERBARER Krankheitsverlauf?

Ja, es ist gut, wenn sich bei der OP etc. keine Komplikationen einstellen, aber ein Krankheitsverlauf bei einer KREBSINDIKATION ist

a) NIE wunderbar und

b) NIE EINFACH .. weder physisch noch psychisch..


2. du schreibst sie SOLLTE sich wirklich etwas entspannen ..

wer sagt das?

DU sagst das...

Offensichtlich !!!

Boah .. ich könnte fast ausrasten ..

Es ist fast schon "PERVERS" wie sehr die Angehörigen von uns Patienten erwarten, dass wir doch bitte jetzt wieder "funktionieren" sollten.

Schließlich sind wir als "geheilt" entlassen worden.


Es ist auch vermessen von den Ärzten, wenn sie behaupten, wir wären "geheilt".. jeder von uns hat das hier gehört und wir alle reagieren da extrem empfindlich drauf.

Ja, es gibt Patienten, die lange Zeit ihre Ruhe haben .. aber bei manchen Patienten kommen Metastasen auch nach 20 Jahren !!!!!


Zitat:
Aber es hilft sich entschieden besser, wenn man überzeugt ist von dem, was man sagt.

Von was willst du überzeugt sein??


Bist du Hellseher … kannst du ihr mit 100%iger Garantie sagen, dass sie geheilt ist?

Hast du dich mal ein wenig mehr hier im Forum und in die Indikation Nierenkrebs eingelesen??


Ja .. kleine Tumoren haben statistisch gesehen die beste Langzeitprognose – aber es gibt auch die sogenannten statistischen Ausreisser – und auch kleine Nierentumoren können metastasieren – auch in unserem Forum gibt es dazu ein paar Beispiele.


Du willst den Verlauf von Joggerin als Beispiel nehmen?

Das ist doch der größte HUMBUG!!!!

Selbst wenn deine Mutter einen ähnlichen Tumor hat pT3 etc. ist

IST JEDER VERLAUF anders.

Frag einen Nierenkrebs-SPEZIALISTEN.

Der nennt dir zu jedem guten Verlauf einen schlechten.


DENN NOCHMAL

JEDER VERLAUF IST ANDERS


Ich habe fast den Eindruck als ob du nur das liest, was du auch lesen möchtest.

Zitat:
Es war nicht meine Absicht, mich über die Erkrankte zu beschweren, ich möchte nur, bevor ich ihr erzähle, dass sie nicht so besorgt sein muss, wissen, dass das auch stimmt, wenn ich es behaupte.
Ach so ? Für mich hört sich das aber ganz anders an..

Und dein erstes Post liest sich auch nicht so ..

Dann hättest du es anders formuliert, nämlich in der Art einer/s besorgten Angehörigen.

Frei nach der Art, wie kann ich sie unterstützen…etc.


Stattdessen schreibst du .. sie SOLLTE sich mal entspannen .. etc. .. hört sich für mich eher an, als ob du genervt bist ..


NOCHMAL ..

JEDER KÄMPFT MIT DIESER ERKRANKUNG AUF SEINE ART UND WEISE

UND JEDER BRAUCHT SEINE EIGENE ZEIT!

Nimm dir z.B. Livia als Beispiel – sie hatte die Diagnose bekommen und war fast 5 Jahre lang danach in diesem „Diagnose-Tief“ – aber sie hat sich zurückgekämpft .. mit der liebevollen Unterstützung ihrer Familie, uns – der Familie Nierenkrebs - und dem LH..


ES DAUERT SO LANGE ES DAUERT !!!!!!!!


Ansonsten denke ich noch .. dass dein Post in dem Forumsteil für Angehörige besser aufgehoben wäre .. vielleicht ist da das Mitleid für DEINE Situation etwas größer ..

http://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49


Es zeigt uns – den Patienten – nämlich wieder einmal, dass einige Beteiligte/Angehörige nicht verstehen können, was so eine Diagnose bedeutet und wir ALLEINE sind .. mit unseren Sorgen und Ängsten .. im Gegenteil ..

WIR müssen uns noch vor unseren Angehörigen RECHTFERTIGEN!!!!


Offensichtlich leidest DU darunter, dass sie verlernt hat das Gute am Leben zu sehen.


Hast du dich mal gefragt,

wie du deine Verwandte unterstützen noch kannst?


ob du vielleicht deine Einstellung ändern solltest?


Aufgewühlte, verärgerte Grüße!

Geändert von Birdie (31.07.2012 um 10:16 Uhr)
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