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Alt 20.12.2006, 08:33
flyyy flyyy ist offline
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Registriert seit: 25.06.2006
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Standard AW: meine geschichte...

Hey Butterfly
Vieles, dass Du geschrieben hast, kommt mir sehr bekannt vor.
Bei mir wurde Anfangs Sommer ein Knochenkrebs-Rezidiv entdeckt. Eigentlich zu einem Zeitpunkt, wo ich mit meiner "Krebsvergangenheit" abgeschlossen hatte und die Angst, wieder an Krebs zu erkranken, nicht mehr da war.
Die Sache mit dem Doppelleben kenne ich sehr gut. Ich hatte die Hoffnung, dass die Sache relativ schnell erledigt werden kann, darum wollte ich auch nicht gerade allen an der Uni erzählen, was mit mir los ist. Ich habe dann meine Prüfungen im Sommer während der Chemo geschrieben und an der Uni so getan, als ob alles in Ordnung sei. Nur einem Assistenten (der in diesem Semester mein Chef war bei einer Vorlesung die ich betreute) sagte ich, dass ich Chemo bekomme.
Freund habe ich eingentlich keine eingeweiht. So wirklich darüber sprechen, wie es mir im Moment geht, tue ich aber nur mit sehr wenigen. Wie Du sagst, man redet da nicht einfach zwischen Tür und Angel darüber. Irgendwie habe ich auch Hemmungen damit anzufangen. Klar, die Leute fragen "wie geht es Dir", aber da will man ja auch nicht gerade erzählen, welche Sorgen einen wirklich plagen.
Eine Freundin hat mir aber auch gesagt, sie wolle wirklich wissen, wie es mir geht, aber sie traue sich nicht, mich zu fragen, weil ich vielleicht im Moment nicht darüber reden will.
Naja, wirklich helfen konnte ich Dir damit wohl nicht. Aber vielleicht tut es auch nur gut zu sehen, dass Du mit Deinen Problemen und Ängsten nicht alleine bist!

Wegen der Uni kann ich dir nur den Tipp geben, dass Du nicht aufgeben sollst! Was ist denn Dein Traumberuf? Was soll's wenn Du eben etwas länger brauchst als die anderen? Wenn Du die Zeit brauchst, dann nimm sie dir! Ich habe mir auch überlegt mein Studium für den Moment hinzuschmeissen, weil es einfach zu viel wurde.
Wenn Du nächstes Semester nochmals anfängst, lernst Du neue Leute kennen. Du wirst garantiert nicht die einzige sein aus dem letzten Jahr. Gewisse Leute müssen Prüfungen wiederholen, machen sonst ein Semester Pause... Im Laufe des Studiums verteilen sich die Leute immer mehr. Ich studiere jetzt wieder zusammen mit einem Kollegen, der eigentlich 2 Jahre vor mir mit dem Studium begonnen hat. Von den Kollegin die mit mir angefangen haben sind die meisten 1 Jahr hinter mir...
Ich will Dir damit nicht sagen, dass Du jetzt unbedingt wieder studieren sollst oder dein Studium fortsetzen sollst. Aber für mich war das Studium extrem wichtig, auch während der Behandlung.

So, und nun sollte ich wohl mit der Arbeit anfangen... Ich schau später nochmals hier rein falls Du unterdessen geantwortet hast

Grüsschen
Flyyy

Geändert von flyyy (04.04.2007 um 23:18 Uhr)
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