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Alt 03.07.2002, 22:35
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Jaaa, mailen will ich auch noch unbedingt. Meiner Kleiner liegt krank im Bett und hustet, was das Zeug hält, daher weiß man nie, wielange Mamaaaa an den PC kann...

Ich muss Euch alle mal knuddeln! Wir sind ja fast schon wie eine kleine Familie (nein, der reinste Zoo! ;-P ). Wäre zu schön, wenn wir uns mal wirklich treffen könnten!
Es ist so ein bisschen das, was ich mir von meiner eigenen Familie gewünscht hätte. Als der allererste Schock nach der Nachricht über das mit meinem Vater sich gesetzt hatte, habe ich wie wild angefangen, hier und da Informationen zu sammeln (Ihr kennt das ja sicher). Ich dachte nun, das würden alle aus der Familie tun und hatte die Traumvorstellung, dass wir uns vielleicht sogar mal alle zusammen setzen würden... und jeder dann das, was er herausgefunden hat, erzählen würde, so dass man auch mal ein bisschen mehr Klarheit kriegen würde, WAS man tun kann, und man hätte sich das teilen können. Also wie eine Art Stammtisch.
Leider bin ich dann sogar auf heftigste Kritik geprallt. Ich solle aufhören und bloß auch meinen Vater nicht verrückt machen und nur auf die Ärzte hören, die würden's schon wissen... Die Wirklichkeit sieht ja aber tatsächlich so aus, dass es überhaupt kein "Ärztenetz" gibt, wo Informationen für alle Mediziner niedergelegt werden, die sich austauschen und gleich wissen, wo welcher Spezialist sitzt (bei meinem Vater sind sogar Patzer passiert, die auf offenbar Kompetenzgerangel zwischen den Ärzten zurückzuführen waren. Bei so einer Krankheit!). Ich meine, es ist doch so, dass man ANGEWIESEN ist auf Eigenaktivität, und wie soll das ein Betroffener auch noch tun? Da braucht er doch seine Angehörigen. Aber ich bewege mich da teilweise im Tal der Ahnungslosen. Bloß nicht mit neuen Therapien kommen oder gar ALTERNATIVMETHODEN (pfui!). So, musste mich mal wieder 'ne Runde aufregen. ;-) Ich versuche trotzdem, mich mit der Familie zu arrangieren, auch wenn sie wieder und wieder die Augen verdrehen (wenn es meinem Vater eventuell helfen könnte...).

Jedenfalls ist unser "Stammtisch" hier ganz toll, was denkt Ihr?

Tja, kleine Robbe (*wink* was macht Dein Auge?),
ich bin auch oft so nah am Wasser gebaut! Was soll man da machen? Dagegen gibt's keine Pillen...
Aber eigentlich sind die Leute, die nicht weinen KÖNNEN doch viel bemitleidenswerter!
Stellt Euch mal vor, als die Deutschen verloren haben, hätte ICH beinahe geheult (ich habe mich sonst nie für Fußball interessiert). Manchmal glaube ich, ich suche momentan fast nach einem Grund, einem Anlass, jetzt mal richtig losheulen zu "dürfen". Ist das normal?

Poh, wenn ich das hier so lese, glaube ich schon gar nicht mehr an das Gute bei "Prognosen". Ich habe mir da nochmal Gedanken zu gemacht: Würde überhaupt irgendjemand seine Todeszeit wissen wollen - egal ob gesund oder krank??? Das ist doch der Punkt. Ich glaube, damit kann niemand wirklich umgehen. Bei Astrologen etc. ist so etwas VERBOTEN.
Dann lebt man doch nur noch auf Tag X hin, voller Furcht, dass er näher rückt. Und schließlich, niemand weiß, wann jemand umkommt, wie auch immer! Ich denke so manches Mal (aufgrund meiner eigenen Familiengeschichte) - WENN etwas aussichtslos ist, unheilbar, dann wäre es am Ende besser gewesen, der Betroffene hätte nie etwas davon erfahren, bis zuletzt. Aber es kann eben niemand voraussagen, ob man nicht doch etwas tun kann. So ist das wohl leider.

Liebe Margit,
Deine Geschichte hat mich mal wieder bestärkt in meiner Meinung zu der Unsensibilität der Ärzte (wohl nicht aller, aber jeder spricht eben aus seiner Erfahrung)! Wie kann man so etwas sagen, und dann noch vor/zu einem Kind?!?!? Das sind immer so Sachen, da denkt man, die KANN es doch gar nicht geben. Wenn ich mir in meiner Firma SOLCHE vergleichsweise schlimmen Patzer und Unbedachtheit geleistet hätte, wäre ich geflogen!

So, meine Lieben (wiiiie Jana, Du hast noch keinen Tiernamen? Und die anderen?!)
Dann macht Euch noch einen schönen Abend.
Tina
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