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Alt 21.06.2002, 07:10
Gast
 
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Standard Sie will das ich gehe!!

Morgen, Ihr alle!
Hatte gestern den ganzen Tag "ERROR 404", wenn ich zum Kompass wollte! Na sowas! - Wisst Ihr, was diese Fehlermeldung heisst?

Hallo Tina, es kann schon sein, dass sich ein bisschen was ändern könnte, ... wenn ich jetzt in Deine andere Rubrik was rein schreibe als Betroffene. Entweder hat's ja vielleicht eine positive Wirkung wie hier, ... oder aber der eine oder andere Angehörige wagt es dann vielleicht DOCH nicht so sehr, so "offen" zu schreiben? - Vielleicht.
Schauen wir mal und beobachten das Ganze ein bisschen, einverstanden?

Es stimmt, ein Betroffener ERWARTET von seinen Angehörigen nämlich auch gar nicht, dass diese immer so STARK und "gut aufgestellt" sind. Es macht aber einen Riesenunterschied, ob man da als Betroffener jetzt vorgejammert kriegt, was der Angehörige soeben durchmacht mit seinem Rückenleiden, Migräneanfall oder seinem schmerzhaften Hühnerauge, ... oder ob jetzt der Angehörige gerade BEI einem sitzt, und MIT dem Betroffenen mitleidet ... und vielleicht auch mitweint.
Es hat aber auch gar nichts damit zu tun, dass der Betroffene jetzt was dagegen haben könnte, DASS der Angehörige Migräne hat oder Rückenschmerzen oder ein dämliches Hühnrauge!
Es PASST aber einfach nicht zum Augenblick, weil der Betroffene nun mal ganz andere Sorgen hat, wo es bei ihm ... naja, schlussendlich um Leben und Tod geht! - Glaubt mir, ein Krebsbetroffener würde schliesslich liebend gerne mit blossen Rückenschmerzen, Migräne oder einem lächerlichen Hühnerauge tauschen!
DAS sind halt die "kleinen" Unterschiede.

Hallo Jana, ... Eure Krankenhäuser müssen da offenbar weiter "fortgeschritten" sein als bei uns, wenn's bei Euch einen EIS-AUTOMATEN gibt!
Oooooch! Da beneide ich Euch aber!
Bei uns wäre das echt ein kleiner Hürdenlauf, um zu einem Eis zu kommen! - Aber dafür wär's - wie in meinem "Begeisterungs-Beispiel" erwähnt - nämlich auch wirklich eine grosse "Belohnung" für den Patienten!

Ich weiss, mein Beispiel mit dem "Begeisterungs-Trick" klingt so nach "klein-Kind-will-nicht-also-kriegt-es-ein-Eis-wenn-es-tut-was-ich-sage". Aber manchmal fühlt man sich als Patient in so einem Krankenbett schon ein bisschen wieder wie ein Kind, auch wenn man Erwachsen und schon älter ist. Das hat aber nicht nur mit den Angehörigen zu tun, sondern auch mit den Aerzten und den Schwestern. Man fühlt sich als Patient so hilflos und auch ausgeliefert, also kommt da schnell mal auch vom Arzt oder (hauptsächlich) von der Schwester so eine "Lieb-Kind-Stimme": "So, wie GEHT es uns denn heute? Der Doktor (Papa?) wird gleich zur Visite kommen, jaaaa? Und wir werden uns jetzt erst mal waschen, jaaa?"
Naja, das ist eigentlich wieder ein anderes Thema. (Je mehr man als kleines Kind behandelt wird, um so mehr fühlt man sich dann auch danach!) Aber was ich jetzt noch erwähnen wollte, war ja die Sache wegen dem "Begeisterungs-Trick". Normalerweise lassen sich gerne Kinder davon anstecken.
Aber Erwachsene eben AUCH! Es muss ja nicht unbedingt ein EIS sein, es kann ja was ganz anderes sein, womit man den Patienten aufmuntern und BEGEISTERN kann. - So lange es natürlich keine "gekünstelte" eigene Begeisterung des Angehörigen ist. Denn sonst "steckt" es nicht an, sondern bewirkt eher das Gegenteil.
Aber es kann helfen. Es kann bei vielem helfen.
Es muntert auf. Es bringt einem zum Lächeln. Es bringt einem zum Nachdenken. Es spornt an. Es bringt eigene neue Ideen. Hm-hm!

Ach ja, Jana, ... kannst Du mir etwas genauer beschreiben, wie Du das meinst, dass die Betroffenen zwischendurch mal einen "Tritt" brauchen? Oder besser formuliert: WAS tust Du jetzt genau, WENN Du diesen "Tritt" gibst? WAS sagst Du da? Wie machst Du Deine "Tacheles-Ansprache"?- Ich hatte jetzt, ehrlich gesagt, als ich Deine Zeilen las, ein bisschen ein komisches Gefühl dabei. Ich denke jetzt nämlich mal, dass so ein "Tritt-Geben" vielleicht mal was nützen KÖNNTE, ... aber es wäre ganz wichtig zu beschreiben, WIE man das macht, hm?
(Jedenfalls weiss ich jetzt von MIR als Betroffene, dass mich so ein "Tritt" oder eine Tacheles-Ansprache ungeheuer nerven würde! In DER Situation!)

Ihr Lieben, macht Euch keine Gedanken darüber, dass Ihr hier nicht wirklich offen sein könntet, traurig oder wütend. Lasst es raus, so wie es gerade ist. Denn nur dann können wir uns immer gegenseitig verstehen und uns helfen.
Bis dann!
Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
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