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Alt 29.10.2013, 00:55
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örangyal örangyal ist offline
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Standard AW: Lobektomie...was erwartet mich?

Hallo Elfe!

Bei mir wurde Anfang Mai 13 der li obere Lungenlappen im Rahmen einer Lobektomie operativ entfernt.

14 Tage vor Op bzw. 14 Tage nach Entdeckung des LK habe ich das Rauchen komplett eingestellt, da mir mehrere Ärzte versicherten, ich würde die OP dann wesentlich besser überstehen.

Ich bin mit 61 Jahren älter als Du, kann mich aber ebenso wie Du zu den wenigen zählen, bei denen eine OP überhaupt noch möglich ist / war.

Denn ab einer gewissen Tumorgrösse, bösartigen Entwicklungen in beiden Lungenhälften, Lymphknotenbefall, Metastasen oder einem schlechtem Ergebnis beim Lungenfunktionstest wird gar nicht mehr operiert.
Da gibt es dann ausschliesslich Chemo / Bestrahlung.

Solltest Du rauchen, so stelle es ein vor der OP, es erleichert die Nach - OP - Zeit.

Empfehlen kann ich Dir eine Periduralanästhesie ( Rückenmarkspritze ), da hast Du so gut wie gar keine Schmerzen nach der OP und bekommst überdies ein Justiergerät, wo Du in bestimmtem Rahmen eine Zusatzdosis Schmerzmittel zugeben kannst.

Ich hatte auf der Intensiv eine Frau im Nebenbett, welche bis unmittelbar vor der OP geraucht hatte und keine Periduralanästhesie bekommen konnte. Sie hatte die gleiche OP, aber deutlich mehr mit Husten und Schmerzen zu kämpfen.

Und für mich überaus irritierend war meine Bettnachbarin bereits nach wenigen Tagen wieder in der Raucherecke angelangt. Obwohl ich selbst 40 Jahre geraucht habe, war für mich mit der LK - Diagnose ein Schlusspunkt angezeigt.

Die Tage direkt nach der OP sind natürlich nicht so prickelnd, ich lag immer auf dem Rücken, obwohl ich eingefleischte Seitenschläferin bin. Aber verbunden mit vielen notwendigen Schläuchen und Kontrollgeräten ging das nicht anders.

Nach der OP habe ich deutlich den Verlust an Lungenkapazität bemerkt und schaffte keine grüne Ampelphase mehr. In der AHB = Anschlussheilbehandlung habe ich viel gemacht, Ergometer, Theraband, Nordic walking, endlos laufen am Strand und so hat sich meine aktuelle Lungenkapazität annähernd dem Zustand vor der Op angeglichen.

Seit OP ist es nun fast 6 Monate her, vor 3-4 Wochen habe ich mich entgültig von den Schmerzmitteln verabschiedet, weil ich mit den Nebenwirkungen nicht klarkam.
In der Folge habe ich dann ohne Schmerzmittel wieder deutlich meine Brust gespürt und hatte diverse, aber aushaltbare Missempfindungen. Aktuell habe ich den Eindruck, als wenn eine richtige Heilung einsetzt.

Wichtig für mich war nach der OP, möglichst rasch die BTM - pflichtigen Schmerzmittel auszuschleichen, welche zunächst verabreicht werden.

Diese haben aber durchaus ihren Sinn, denn nach einer OP soll durch eine gute Schmerzmedikation auch bestmögliche Atmung sichergestellt werden.

So weit für heute, Gruss Renate ( kannst gern weiterfragen )
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Nicht kleinzelliges Adenokarzinom, ED : 30.03.2013(anlässlich Thoraxprellung ) Rauchstopp seit 14.04.2013
OP : 02.05.2013 Lobektomie li oberer Lungenlappen mit Staging IB / pT2 ( 42mm ) pN0 ( 0/24), cM0, L0, V0, G2, R0, 2013 AHB + 2014 Reha in Ahlbeck
Aug. 2013 - Aug. 2018 Blut, Sono, CT, Röntgen, Lufu, bislang alles unauffällig

Geändert von örangyal (29.10.2013 um 03:13 Uhr) Grund: Korrektur
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