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Alt 24.10.2008, 19:18
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Registriert seit: 30.09.2008
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Standard AW: Mama hat den Kampf verloren

Hallo Katja,

...im Krankenhaus habe ich zum Glück nur gute Erfahrungen gemacht. Es waren alle sehr hilfs- und gesprächsbereit und es hat uns auch niemand abgekanzelt. Aber wie ich hier auch schon einige Male gelesen habe, ist das wohl leider nicht immer so. Mit der Wartezeit auf die Laborergebnisse habe ich aber seinerzeit gehadert. Keiner konnte uns was sagen. Ich fand es ganz schlimm, dass es nicht schneller ging. Ich weiß natürlich nicht, warum das immer so lange dauert, keine Ahnung... vielleicht müssen irgendwelche Zellkulturen angelegt werden, die sich nicht so schnell entwickeln?

Ich glaube, Eure Vater-Tochter-Beziehung ist ganz normal. Ich kann mich auch an ganz böse Streitereien mit meinem Vater erinnern. Aber zum Schluss hin - wohl auch wegen diesem übermächtigen Feind, den er bekämpfen musste - da sind wir zusammengewachsen, seine Krankheit war auch meine riesige Sorge. Vielleicht ist das der Sinn? Zu erkennen, worauf es eigentlich ankommt... bitter, das erst dann so deutlich zu spüren. Ich würde ja gern mit dieser wunderbaren Erkenntnis die Uhr zurückdrehen. Jetzt, wo ich so vieles besser machen kann... Sch....!!!!!!!

Ich mach' mir einen Kopf über Weihnachten, aber für Euch muss das ja noch schlimmer sein. Ich wünsche Euch an diesen Tagen ganz viel Kraft - ich werde Euch ein paar liebe Gedanken schicken!

Als ich gelesen habe, dass Du Euren AB getestet und dabei die Stimme Deiner Mum hörtest, musste ich an ein ähnliches Erlebnis denken. Mein Vater hat in einem Seniorenheim gelebt. Als ich sein Zimmer ausräumte (wie ein Roboter irgendwie geschafft), kam ich an der Stube des Hauses vorbei. Ich hatte schon irgendwann vorher mal gesehen, dass sie dort für die verstorbenen Bewohner in einer Ecke ein Portraitbild aufstellten und dazu ein Büchlein legten, in den jeder Mitbewohner seinen Namen schreiben konnte. Allerdings hatte ich in dem Moment damit gar nicht gerechnet. Ich sah das Bild beim Vorbeigehen aus den Augenwinkeln, ging sofort hin und bin original davor auf die Knie gefallen. Meine Beine sind mir weggeknickt wie weiche Nudeln. Ich war gerührt darüber, dass auch seine Pfleger und Mitbewohner ihn vermissen...aber, es kam so unvermittelt. Das besagte Foto habe ich geschenkt bekommen.

...ich wäre sehr froh, wenn ich die Stimme meines Vaters irgendwo noch mal hören dürfte... wobei ich das jetzt aber noch rausschieben würde, sonst ginge es mir wie Dir. Was machst Du mit dem Band? Auf alle Fälle aufheben, oder?

Ich wünsche Dir erst mal wieder alles Liebe, bis demnächst an dieser Stelle!
Leuchtfeuer

Geändert von Leuchtfeuer (24.10.2008 um 19:37 Uhr)
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