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Alt 17.01.2008, 21:29
Dorle Dorle ist offline
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Standard AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um

Liebe Nikita
als ich zum ersten mal erkrankte fragte mich jemand"warum ausgerechnet du?"und ich habe geantwortet "warum nicht ich,warum soll es immer die anderen treffen?" Ich habe meine erkrankung immer an dem zufallsprinzip festgemacht.Ich sehe da weder ein festes system noch,und das schon gar nicht eine schuldzuweisung.dagegen wehre ich mich.
Ich rauche nicht,ich trinke nur ab und an ein glas wein,
ich treibe schon mein ganzes leben lang regelmäßig sport,
ich bin nicht übergewichtig,und mein immunsystem ist absolut in ordnung.ich habe eine tolle familie mit zwei gut geratenen söhnen und führe eine ehe die demnächst schon seit 30 jahren glücklich ist.
Ach so, meine einstellung-nach der ersten erkrankung durchaus optimistisch und trotzdem hat es mich erwischt.
figo 1b,behandlung,chemo und dann nach 3 jahren ein rezidiv.Warum? Vielleicht sollte es einfach so sein?
Meine mutter starb mit 39J da war ich gerade 5--Warum?
Ich habe wenigstens das glück und kann sehen wie sich meine jungs zu sympatischen männern entwickeln.das ist
doch schon viel oder nicht?
Und hoffnung können wir doch auch noch haben.es gibt immer noch behandlungsmöglichkeiten,und immer wieder kommen neue mittel auf den markt darauf baue ich.
Tja und die Angst die ist nunmal unser begleiter mal mehr und mal weniger.wir dürfen uns nur nicht zu sehr auf sie einlassen sonst nimmt sie uns die freude an den dingen die uns wichtig sind und wir leben nur noch für sie.
Obwohl,manchmal lässt sie sich halt nicht verjagen das weiß ich und die heißen kohlen die kenne ich auch das kannst du mir glauben.
In der reha hatte ich ein gespräch mit einer psychologin.
nachdem sie mich nach meinen gefühlen fragte habe ich ganz spontan gesagt,"ich habe das gefühl ich lebe nicht, ich warte"und im gleichen augenblick wußte ich was bei mir falsch läuft.
Heute,ein halbes jahr später habe ich mein leben und meine ängste wieder im griff.sie sind da, aber sie nehmen mir nicht mehr die freude am leben.
In diesem sinne viele liebe grüße
dorle
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