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Alt 10.09.2002, 20:32
Gast
 
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Standard Ein langer Abschied - Teil 2

Liebe Dagmar,

daß Du schreibst die Ärzte haben Deinem Mann auch nur ein paar Monate gegeben war bei uns ähnlich,-mir hatte man gesagt max. ein Jahr. Bei uns waren es nur sieben Monate und die Thrombosen waren so heftig, unter Anderem auch eine gefähliche Thrombose der oberen Hohlvene, während der mein Mann kaum die Puste hatte die Treppe zu steigen. Also von Lebensqualität oder Wünsche erfüllen war GAR nichts drin.Auch er hatte den eisernen Willen gesund zu werden, wie er immer sagte, aber den Kampf und das Aussuchen der Ärzte, die Gespräche etc hat er an mich "delegiert". Er wurde zum "Kind" dem man alles vorbereitet und bereits durchdiskutiert vorsetzen muß.Auch habe ich ihn versucht dazu zu bringen etwas für sein Immunsystem zu tun, was immer es da so gibt. Er wollte nicht und hatte leider die Unterstützung der Oberärztin, die sagte, das sei allesnur schädlich. Da stand ich nun mit MEINEN Wünschen und mußte zusehen, wie sein Immunsystem durch eine Chemo nach der anderen niedergeknüppelt wurde und die Blutwerte (Leber;Niere Thrombozyten etc) immer schlechter wurden.Keine Vitamine, Selen, Mistel oder was sonst auch,- NUR GIFT sprich Chemo!
Was hat Dein Mann an Chemo bekommen? Weißt Du das noch?
Ich gebe es zu ,ich "beneide" Euch um die vier Jahre auch wenn sie sicherlich hart waren. Wenigstens diese Zeit!!!
Aber Du hast Recht,- die Zeit ist immer zu kurz und ich täte wer weiß etwas um IHN wiederzuhaben. Ich habe eine gute (gläubige) Bekannte damit verschreckt, daß ich sagte, ich würde auch dem Teufel meine Seele verkaufen, wenn er mir hilft.Ich glaube, sie "kaut" heute noch daran. Dabei wollte ich nur zum Ausdruck bringen, wie wichtig mir mein Mann ist und wie ER FEHLT!!!!
Das was wir durchleben scheint normal zu sein, aber ich für meinen Teil glaube nicht, daß mich das noch "rettet".
Unser ganzes Leben, mit all dem was dranhing ist in Scherben. So etwas kann man nicht "kitten".
Sind denn Deine Kinder noch klein? Oder kannst Du sie schon mal eher alleine lassen. Mußt Du ja auch, wenn Du arbeiten gehst.
Meinst Du, Du findest wieder einen ähnlichen Job wie vorher?Ich wünsche es Dir sehr.
Du hörst Dich trotz der augenblicklichen Zusatzmisere heute doch viel zuversichtlicher an.
Ich wünsche Dir, daß es so bleibt.
Ich schicke Dir ganz liebe Grüße und drücke fest die Daumen für einen guten Job, Nadine
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