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Alt 08.12.2012, 17:32
Pfalzlerche Pfalzlerche ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Liebe Maya,
diesen Gedanken direkt nach dem Aufwachen kenne ich. Im Moment denkt man noch, man hätte einen schrecklichen Albtraum gehabt und dann holt einen die Wirklichkeit ein.
Als ich ins Krankenhaus zur OP ging war ich allerdings sehr ruhig und erstaunlicherweise auch ganz locker.
Mir machen inzwischen die Bestrahlungen unheimlich zu schaffen. Ich muss dazu sagen, dass ich an Reflux leide und wenn der Kopf so flach liegen muss, bekomme ich keine Luft mehr, habe keinen Speichel mehr, kann nicht mehr schlucken und werde panisch. Vorgestern hat mir der Arzt in der Strahlenklinik Beruhigungstabletten verschrieben und gestern war es etwas erträglicher. Mein Kopf wurde etwas höher gelegt. Nur hat er festgestellt, dass ich die Tablette schon eine Stunde vor der Bestrahlung einnehmen muss, da bei mir die Wirkung doch erst später eintritt. Diese Tabletten wirken für 1 - 2 Stunden. Ich hoffe, dass es nun besser wird, denn ich habe ja noch 28 Bestrahlungen vor mir.

Dein Befund ist wirklich gut (war meiner auch) aber es ist unheimlich schwer zu glauben, dass alles wirklich nicht so schlimm ist. Jedenfalls sitzt immer im Hinterkopf das Wort "Krebs" und es will nicht verschwinden.
Es wird immer wieder vorkommen (bei mir heute morgen) dass Du da sitzt und mit einem Mal purzeln die Tränen ohne erkennbaren Grund. Denn eigentlich sollte man doch froh sein, dass der Krebs heraus ist, die OP ist gut überstanden und die Chance, dass er wieder kommt, besteht nach der Bestrahlung nur noch zu 10 %. Aber seit der Diagnose hat sich die Welt verändert.
Was Deine Freunde angeht, so ist es mir mit meiner "besten" Freundin auch so ergangen. Ihr Kommentar war : ich will davon nichts mehr hören, ich kann so etwas nicht gebrauchen und will es auch nicht haben.
Du kannst Dir vorstellen, dass mich das unheimlich getroffen hat.
Andererseits haben sich andere Freundinnen ganz anders gezeigt, mich immer wieder aufgemuntert und auch schon mal gesagt, komm, weine Dich mal bei mir aus, dann geht es Dir wieder besser und wenn Du jemanden zum Reden brauchst, ich hab immer für Dich Zeit. Das baut doch unheimlich auf, noch dazu, wenn das nicht mal die besten Freundinnen waren.

Es stimmt schon, nicht jeder kann mit solch einer Krankheit umgehen aber es genügt doch oft schon, einfach mal zuzuhören, statt das Gespräch abzubrechen.

Kopf hoch Maya, wir stehen das durch.

Alles Liebe für Dich

Doris
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