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Alt 01.10.2007, 01:20
gewwi gewwi ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
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Standard AW: Liposarkom auf Bauchspeicheldruese

Hallo,
wieder mal eine Nacht, wo die Gedanken Karussell fahren, sobald man sich hinlegt.
Mein Mann hatte heute einen ganz schlechten Tag, die Schmerzmittel werden umgestellt und das schafft ihn, weil die richtige Dosierung noch nicht gefunden wurde. Aufstehen geht auch gar nicht mehr. Aber die Gelbsucht ist fast völlig weg, er ist nur noch in den Augen minimal gelb.
Die Ärzte hoffen tatsächlich, das sich die Leber wieder erholt, nachdem einige Tabletten abgesetzt wurden, unter anderem auch die Tabletten, die er im UKE zu Studienzwecken bekommen hat und alle Vitamine. Er bekommt nur noch Schmerzmedikamente und eine Wassertablette, das wars. Vitamine und Mittel zum Knochenaufbau werden gespritzt.
Die Ärzte haben ihm Hoffnung gemacht, wenn es ihm besser gehen solte, das er wieder nach Hause kann, daraufhin hat er sich seinen Gehstock und sein Käppi mitbringen lassen,
Ich weis nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich wünsche mir nichts mehr, als das er wieder nach Hause kommt und es ihm einigermaßen gut geht, aber andererseits habe ich Angst, zu hoffen und wieder entäuscht zu werden.
Der Befund vom UKE war ja auch auf den 1. Blick positiv, allerdings ist er sehr widersprüchlich, wie unser Arzt meint.
Sein Bauch ist auch nicht mehr dick vom Wasser, seine seelische Verfassung schwankt von Tag zu Tag.
Weis nicht, ob ich ihn morgen besuchen kann, weil ich mich erkältet habe, werde erstmal mit dem Arzt sprechen.
Mein Mann hat jetzt Telefon auf dem Zimmer, das ist schön für uns beide.
Melde mich wieder, sobald ich mehr weis.
Ich weis gar nicht, wie ich mich bedanken solll, das immer jemand da ist von euch, um mich aufzufangen.
Fühlt euch einfach mal alle in den Arm genommen und gedrückt.
Für Schmatte: du hast Recht, es ist merkwürdig, seine Patientenverfügung zu machen, mein Mann hat sehr lange darüber nachgedacht, was er wirklich will und das war nicht einfach. Die Theorie ist immer einfach, aber in der Praxis sieht es so aus, das vieles leider nicht so ist, wie es sein sollte. Es fängt schon damit an, das 60kg zu viel sind zum Heben, oder das so einverdammtes Badezimmer zu klein ist für den Rollstuhl, oder, oder, oder.
Als Angehöriger hat man auch oft Angst, Fehler zu machen.
Dies alles nimmt uns das Hospiz ab und dafür bin ich echt dankbar.
Wünsche euch eine gute Nacht, auch dir Heike (Nachteulen unter sich)
petra
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