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Alt 05.03.2010, 18:52
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Porternährung

Hallo,
mein Papa bekam auch parenterale Ernährung. Aus dem Grund, weil er nicht mehr ans Essen dran konnte. Ihm fehlte jeglicher Geschmack und der Hunger nach irgendwelchen nährstoffreichen Lebensmitteln.
Als er 4 Tage vor seinem Tod ins Hospiz einzog, wurde er gefragt, ob er die Nahrung weiterhaben möchte oder nicht.
Es ist richtig, dass sie das Leiden im Endstadium verlängert, aber selbst als Papa im Hospiz war, wollte er die Nahrung nicht absetzen.

Mein Paps war in den letzten 2 – 3 Tagen nicht mehr 100% geistig da, hat viel geschlafen. Aber wenn wir ihn angesprochen haben, hat er reagiert und auch mal was gesagt. Er hat uns bemerkt.
Insofern wurde sein Wunsch berücksichtigt, die Nahrung nicht einzustellen. Sein Wunsch war Gesetz.

Ich bin schon der Meinung, dass ein gesund denkender Mensch sich anders fühlt, wenn er essen kann. Ob er krank ist oder nicht.
Als Kind wurde ein Kinderkrankheitsstadium meist wie folgt bemessen: Die Kleine isst wieder - na, dann wirds auch wieder.
Vielleicht hat ein so schwer kranker Mensch im Endstadium noch diesen einen Hoffnungsschimmer, dass sich was tut, wenn er Nahrung aufnimmt - egal wie. Es ist das einzige, was er für sich noch tun kann, wenn die Kräfte ihn verlassen haben und er sich als "Last" seiner Lieben fühlt.

Ich bin medizinisch nicht so bewandert wie manch anderer, aber als ich las, dass die parenterale Ernährung das Tumorwachstum fördern soll, musste ich stutzen. Niemand konnte es hier bislang widerlegen.
Als mein Paps ¼ Jahr vor seinem Tod im KH war und wir ein Arztgespräch führten, sagte der Urologe, dass die Chemo, die er seit über 3 Jahren bekam, das Tumorwachstum gefördert hat.
Für mich eine unglaubliche Aussage nach regelmäßigen Stagings.
Nunja, umso mehr finde ich es nicht sonderlich unlogisch, wenn die Ernährung – die meinem Paps zu mehr Gewicht verhalf – auch den Tumorhunger gestillt haben könnte. Immerhin schließe ich es nach diesem Beitrag nicht mehr zu 100% aus.

Cup, bitte berichte, was der Arzt zu deinem Nachfragen gesagt hat.
Das interessiert mich auch.

Alles erdenklich Gute.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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