Einzelnen Beitrag anzeigen
  #31  
Alt 17.08.2006, 10:16
Benutzerbild von Peggy
Peggy Peggy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2004
Ort: Schwalmtal
Beiträge: 199
Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

hallo andrea,

die diagnose krebs ist immer ein hammer und dann geht es mit der angst los. inzwischen haben mein mann und ich begriffen woher diese angst rührt und zwar von unwissenheit. wir haben beide nach der diagnose nur noch mit angst gelebt und fingen dann an, genau wie du, fragen zu stellen und antworten zu suchen. in kürzster zeit trugen wir eine menge an material zusammen, welches uns die krankheit krebs genau erklärte. dann begannen wir nach hilfe zu suchen und nach anderen alternativen. mein mann bekam ebenfalls chemo und bestrahlung gleichzeitig. anfänglich hinterlies das auch einige spuren bei ihm und wir suchten nach möglichkeiten das er sich besser fühlte. dabei zogen wir alternative, homeopatische medikamente hinzu, welche sein imunsystem deutlich steigerten. bis zu diesem zeitpunkt mußte mein mann viele chemopausen einlegen, weil sein blutbild sehr schlecht war und die leukos viel zu niedrig. mein mann begann dann mit einem cocktail bestehend aus, selen ( selen pos ), Zink ( zinkostase ), hochdosiertes Vitamien und mistelspritzen ( lektinol ). nach kurzer zeit fühlte er sich wesentlich besser, verkraftete die therapien, hatte keine zwangspausen mehr und sein blutbild war zwar nicht super aber für diesen vergiftungsgrad schon recht gut.

weiterhin fanden wir den weg der direktchemo, das bedeutet, das tumore, welche nicht richtig auf chemo ansprachen durch eine direktchemo bekämpft wurden. jeder tumor hat eigene blutgefäße und bei mein mann wurde der weg durch die weiche genommen um die chemo direkt in den tumor zu spritzen. darauf reagieren tumore oft empfindlich. wie auch bei uns.

irgendwann kam was kommen mußte, mein mann bekam insgesamt ca 3 jahre incl. aller pausen, (auch mal längere pausen), chemo und dann kam der plötzliche herzstillstand. uwe wurde über eine stunde reanimiert und lag danach einige zeit im koma. später wurden alle untersuchungen nach diesem vorfall wiederholt und man stellte sowohl bei der ct als auch bei der pet untersuchung eindeutig fest, das der muttertumor abgestorben war. es ist bis heute nicht sicher ob es die strömstöße der reanimation oder die mangelnde bzw keine luftzuvor beim herzstillstand war.

ich kann dir nur raten, soviel wie möglich zu lesen, an material zusammen zu tragen und die ärzte löchern bis ihr versteht was die herren ärzte erzählen. wir haben zu hause die kompletten befunde in kopie und uns diese alle selber übersetzt. es ist sehr wichtig wenn man anderweitig nach hilfe sucht und fragen beantworten muß.

also ich kann nur für uns sprechen aber obwohl die situation bei meinem mann sehr lebensbedrohlich war ( lebenserwartung bei diagnose - 6 wochen bis 6 monate ) sind wir immer davon ausgegangen das wir das gemeinsam schaffen. es ist immer ein schlag wenn einem der arzt sagt, machen sie doch noch mal schön urlaub und wahrscheinlich kann man diese worte nie vergessen aber wir haben vom ersten moment an gekämpft. nach über 4 jahren kampf ist mein todgesagter ehemann krebs und beschwerdefrei und immer noch thema bei den ärztekonferenzen unserer klinik.

ich drücke euch die daumen und wünsche euch viel kraft.

peggy

Geändert von Peggy (17.08.2006 um 10:20 Uhr)
Mit Zitat antworten