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Alt 19.10.2015, 10:25
texasblues75 texasblues75 ist offline
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Standard Meine Geschichte

Hallo zusammen,

da ich aus Euren Berichten schon viele Infos und Hilfe bekommen habe, möchte Euch heute meine Geschichte erzählen; versuche recht sachlich zu bleiben, da ich sonst doppelt so viel schreiben würde. Zu mir: Ich bin 40, verheiratet, habe zwei Kinder (Sohn mit 3 1/2 und Tochter mit 15 Monaten).

Anfang Dezember 2013: Habe festgestellt, dass mein linker Hoden vergrößert und verhärtet ist. Leichtes Ziehen in der Leiste hatte ich schon davor verspürt, es aber auf Ischias geschoben. Am 12.02.2014 dann die Diagnose vom Urologen: Hodentumor links. Paff!!! Krebs!!! Ich!!!

Weitere Untersuchungen folgen: CT Abdomen und Thorax - keine Metastasen erkennbar. Zum Glück! Tumormarker nicht erhöht - waren sie bei mir noch nie. Am 20.02.2014 dann die OP - Seminom links mit Invasion Rete testis (pT2, cN0, cM0, S0).

Im April 2014 dann vorsorglich eine Gabe Carboplatin. Für mich und den damaligen Moment alle Schritte abgearbeitet, Thema abgehakt, so dass das Leben normal weitergehen konnte.

Nachsorgeuntersuchungen im August 2014, Dezember 2014, April 2015 und dann MRT im Juni 2015. Ich hatte zu dem Zeitpunkt seit ca. 4 Wochen Rückenschmerzen, es aber nie in Zusammenhang mit dem Hodentumor gebracht!

Am 22.06.2015: MRT Abdomen und Röntgen-Thorax. Mein Urologe hat mich dann unmittelbar nachdem er den Befund vom Radiologen erhalten hatte zu sich bestellt und mir mitgeteilt, dass sich bei mir Lymphknotenpakete gebildet haben: Laut Befund in der Umgebung der Aorta einmal mit einer Ausdehnung von 9,8 x 6,1 cm und 13 cm lang, sowie ein Ausläufer mit etwa 9,5 cm Länge. Kompression des Musculus Iliopsoas links, sowie des linken Harnleiters. (Daher vermutlich die Rückenschmerzen!) Keine Lymphome im Becken. Keine Lebermetastasen und unauffälliger Röntgen-Thorax-Befund.

Danach Überweisung in die Uniklinik München. Da war ich zwei Tage (25. und 26.06.2015) und „nach ausführlicher Diskussion des Patienten in unserer Urologischen Abteilung wurde die Indikation zur Einleitung einer Chemotherapie mittels PEB gestellt.“

Erste Besprechung mit meinem Urologen und mit dem Chefarzt der Urologischen Abteilung der Klinik in meiner Stadt, in der die Chemotherapie durchgeführt werden sollte, war am 29.06.2015. Der Chefarzt meinte, dass 4 Zyklen PEB notwendig wären, nach 3 Zyklen aber ein Kontroll-MRT gemacht werden soll.

Am 01.07.2015 wurde mir ein Port eingesetzt. Am 06.07.2015 war der Start der Chemo. Lungenfunktionstest hatte ich am 08.07.2015 und nochmal in der dritten Woche des dritten Zyklus.

Auf die einzelnen Chemo-Zyklen gehe ich jetzt nicht näher ein. Insgesamt bin ich recht gut durchgekommen, denke ich. Nur eines: Ich habe eine gute Heilpraktikerin, die mit mir situativ auf die einzelnen Nebenwirkungen reagiert hat und mir dabei jeweils das passende Mittel verabreicht hat. Ich glaube, dass mir dadurch das eine oder andere Leiden unter den diversen Nebenwirkungen erspart geblieben ist. Falls das jemand näher interessiert, bitte melden!

Die Kontroll-MRT nach drei Zyklen war am 03.09.2015. Laut Befund haben sich „die bekannten Lymphknotenpakete … annähernd komplett zurückgebildet. Man findet links … der Aorta … eine 2,0 x 1,6 x 2,8 cm große … Läsion … entsprechend einem Restlymphom.“ Der vierte Zyklus soll auf Anraten der Ärzte noch durchgeführt werden. Danach ca. 3 Wochen Pause und dann nochmal Kontroll-MRT.

Der vierte Zyklus ist nun seit 27.09.2015 vorbei. Das Kontroll-MRT war letzten Freitag (16.10.2015) und die Besprechung ist am kommenden Mittwoch (21.10.2015).

Ich werde hier über das Ergebnis und die weiteren geplanten Schritte schreiben, aber vielleicht gibt es ja jemand, der eine ähnliche Situation hatte. Angenommen auf dem MRT ist nichts mehr zu sehen. Dann wäre die Therapie nach meinem Verständnis abgeschlossen und ich könnte in Reha gehen (hab nämlich schon einen Termin ab kommenden Dienstag, 27.10.2015). Sollten bei der Untersuchung noch Reste des Lymphoms übrig sein, ist es doch auch noch nicht zwangsläufig klar, ob eine OP folgt oder nicht? Oder ist in meiner Situation trotzdem eine Entfernung der Lymphknoten ratsam?

Viele Grüße,
Andreas
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