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Alt 04.02.2012, 23:46
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eos eos ist offline
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Standard AW: Ist das Normal??

Liebe Brigitta,

ich mische mich ungern ein, aber hierzu muss ich einfach etwas sagen. Denn es tut mir richtig weh, was ich da lese. Obwohl ich Dich und Deine momentan sehr schwierige Situation wirklich verstehen kann. So bin ich doch recht bestürzt, was Du geschrieben hast. Was derzeit abläuft, scheint die absolute Belastung und Überforderung für Euch alle drei (für Deinen Mann, für Dich und auch für Euren Hund) zu sein.

Dass Du am Ende Deiner körperlichen und emotionalen Kräfte bist, ist absolut verständlich. Und dass Du erschöpft und überfordert mit der Situation bist, ist nur allzu nachvollziehbar.

Bedenke jedoch bitte eines: Dein Mann ist schwerst krank, es geht ihm miserabel, er leidet ohne Ende. Höchstwahrscheinlich hat er Dauerschmerzen, kann nur unter größten Schmerzen schlucken und leidet unter penetranter Übelkeit. Er ist kaum in der Lage, dies alles auszuhalten und kann sich aus eigener Kraft nicht mehr selbst helfen. Dass er z. B. die Tabletten nicht nimmt, dafür hat er mit Sicherheit triftige Gründe!! Bitte quäle ihn nicht mit Vorwürfen, sondern versuche Verständnis für seine Situation aufzubringen. Dass er dauernd erbrechen muss, quält ihn selbst sicherlich am meisten und auch die Tatsache, dass er Dir damit Probleme bereitet. Bitte versuche (auch wenn es Dir verständlicherweise schwerfällt), es ihm nachzusehen. Und bedenke... Er kann nicht anders. Und er kann sich nicht zur Wehr setzen. Er kämpft seinen letzten Kampf. Mach es ihm nicht noch schwerer, als es
für ihn ohnehin schon ist.

Dass auch Euer Hund plötzlich Probleme hat und bereitet, macht Deine momentane Situation natürlich nicht leichter. Hierzu kann ich folgendes sagen bzw. fragen: Ein Haustier, und ganz besonders ein Hund hat ein ganz feines Gespür für Stimmungen um ihn herum und all das, was ihm von seinem Umfeld widerfährt. Ich kenne Eure Gesamtsituation natürlich nicht und kann deshalb nicht wirklich beurteilen, weshalb diese seine Problematik gerade jetzt entstanden ist. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, dass die gespannte familiäre Situation um ihn herum sich auch auf ihn überträgt. Wird er derzeit vielleicht aus Zeitmangel vernachlässigt? Kommt er angesichts der aktuellen Lage oft genug und ausreichend zum Gassi machen? Oder muss er so lange Harn verhalten, bis er ihn nicht mehr verhalten kann? (Selbstverständlich könnte es auch etwas organisches sein, wobei ich das eher für einen seltsamen zeitgleichen Zufall halten würde.)

Bitte sehe meinen Beitrag nicht als Kritik, sondern als einen Versuch möglicherweise Denkanstöße zu geben und Euch allen dreien damit vielleicht irgendwie zu helfen. Um Eure Situation zu erleichtern, solltest Du versuchen, so schnell wie möglich weitere Hilfen in Anspruch zu nehmen (ambulanten Palliativdienst oder Hospizunterbringung organisieren, Schmerztherapie, geeignete Hundeunterbringung bzw. Gassigeher).

Ich hoffe für Euch, dass ihr zu einer insgesamt 'entspannteren' Situation kommen könnt.

LG, eos
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