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Alt 04.04.2013, 21:10
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: untertherapiert?

Hallo Katrin
Danke schön für die weiteren Infos und die freundlichen Worte. Ach, ich weiss nicht, ob ich tapfer bin. Ich beisse mich halt so durch ...

Interessant, was du über deine Depressionen, etc. schreibst. Kenne ich. Ich hatte schon als Kind oft die Nase voll vom Leben. Und in der letzten Zeit hatte ich dermassen viel Stress, das hat das noch verstärkt. Wenn ich allein wäre, dann würde ich wohl nicht so kämpfen. Aber vor etwa 6 1/2 Jahren habe ich meinen Schatz kennengelernt. Jetzt habe ich einen guten Grund leben zu wollen. Ich will einfach noch möglichst lange mit ihm zusammen sein.

@Aureli + Alpenveilchen: Ich hatte auch kein Rektumkarzinom. Bei mir sass der Tumor beim Blinddarm und Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm. Bestrahlt wurde ich wegen der Metastase im Bauchraum (Peritonealkarzinose). Sie liess sich nicht operativ entfernen, weil sie direkt auf einer Vene sitzt und wohl auch wegen den vielen Verwachsungen. (Sagte man mir.) Es gibt also verschiedene Gründe, weshalb bestrahlt wird. Weshalb bei Katrin betrahlt wurde, ist mir nicht klar geworden. Bestrahlung im Bauchraum birgt ja das Risiko, dass div. Organe geschädigt werden und wird deshalb wohl eher zurückhaltend eingesetzt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es darum, das Risiko zu vermindern, dass "wieder etwas wächst". Oft wird in einem solchen Fall meines Wissens eine Chemo gemacht.
Nun ja, es macht wohl keinen Sinn, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, weshalb man bei dir, Katrin, auch auf eine Bestrahlung gesetzt hat, zumal du sie abgebrochen hast. Ich an deiner Stelle wäre allerdings so neugierig, dass ich das die Onkologin noch fragen würde. Ob die Antwort dann "brauchbar" ist, ist eine andere Frage. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, brauchbare Infos zu bekommen. Das mit dem Beschönigen kenne ich auch nur allzu gut.

Wie auch immer ... Was die Nebenwirkungen angeht, die du beschreibst, ging es mir ähnlich. Nur die Scheide machte keine Probleme. Aber ich war eine Weile ebenfalls inkontinent. Kann verstehen, dass dich das sehr gestresst hat. Hat mich auch gestresst. Schmerzen habe ich sowieso - da fielen die zusätzlichen Schmerzen nicht sonderlich ins Gewicht. Und ich hatte auch Angst, dass die Probleme mit der Blase und dem Darm bleiben könnten. Zum Glück sind sie vollständig verschwunden (einige Wochen nach Therapieende). Für mich war Abbrechen keine Option - weil das blöde Ding halt extrem schnell wächst - aber wenn du dich so entschieden hast, dann hast du dich so entschieden. So what! Damit wird die Onkologin leben müssen.

Was das Oxaliplatin angeht (hatte 6 Monate Chemo mit Oxaliplatin-Infusionen und Xeloda-Tabletten), halten bei mir die Nebenwirkungen (taube Fingerspitzen und Zehen) an. Richtig schlimm ist es aber eigentlich erst seit der OP mit HIPEC. Da bekam ich zwar andere Zytostaika, aber offenbar solche, die das Problem noch verstärkt haben. Einige Zeit nach dem Eingriff konnte ich kaum von Hand schreiben. Inzwischen gehts wieder. Es ist einfach nervig. Aber nicht sonderlich schlimm. Kann damit leben.

So wie ich deine Situation einschätze, ist diese allerdings wesentlich anders als meine. Klingt bei dir eigentlich ganz gut. Tumor vollständig entfernt, nur ein Lymphknoten befallen, keine Fernmetas ... Da fragst du dich natürlich zu Recht, ob die vorgesehenen Therapien nicht mehr schaden, als nützen.
Wie gesagt, ich würde an deiner Stelle eine ärztliche Zweitmeinung einholen. Das ist kein grosser Aufwand. Und vielleicht wäre es auch eine Idee, die Onkologin zu wechseln. Leider gibt es ja offenbar recht viele Ärzte, die im Umgang mit Patienten denkbar unsensibel sind ...

Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass du bald mehr Klarheit über deine Situation hast und dir dann nicht mehr so den Kopf zerbrechen musst.

Herzliche Grüsse
Arsinoe

Geändert von Arsinoe (04.04.2013 um 21:14 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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