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Alt 11.03.2019, 10:33
Clea Clea ist offline
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Standard AW: Mutter Gallenblasenkrebs mit Lebermetastasen

Liebe Beccamaus,
ich kann mich Beccamaus voll und ganz anschließen.
Zwei Jahre nach Ma's Tod kommt mir immer noch alles wieder hoch, wenn ich Berichte wie deinen lese.
Ich habe auch immer versucht, Zuversicht zu versprühen.
Zuhause könnte ich weder essen noch schlafen, hab nur geheult und vor allem meinen Sohn damit verstört.
Ich bin vom Fach und wusste genau, was passieren will. Trotzdem konnte ich es nicht akzeptieren, hatte noch so sehr auf unseren Urlaub gehofft, aber das hat meine Ma nicht mehr geschafft. Fast jeden Tag bin ich die 50km zu ihr ins Krankenhaus gefahren, über sieben Wochen lang. Ich hätte mir gewünscht, du hätte einfach dort bleiben können.
Geniesst die Zeit miteinander,egal, ob es noch Wochen, Monate oder, was ich euch wünsche, 20 Jahre sind.
Und seid aufmerksam,News die Ärzte ihr angedeihen lassen wollen, hinterfragt alles im Hinblick auf die Lebensqualität. Ein paar Wochen Leben sind mehr wert als ein halbes Jahr Qual. Versucht, offen miteinander zu sein. Hoffnungen sind gut, aber realistische Gespräche sind wichtig. Die Lage abschätzen kann sehr helfen, das richtige zu tun. Und damit kann man am Ende sagen, man hat alles bestens. Denn ALLES zu tun ist oft nur dem eigenen Egoismus geschuldet, dass man den anderen einfach nicht gehen lassen kann.
Ich habe damals kopflos alles machen lassen. Ich weiß heute, dass Ma seit der OP nichts mehr konnte. Sie hätte es verdient gehabt, wenn wir sie aufgeschoben hätten. Sie hätte mehr "gesunde" Zeit gehabt. So war es nur noch eine Qual.
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Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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