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Alt 02.08.2016, 11:31
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Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

So, da bin ich wieder. Der Urlaub war zu kurz ! Dort, wo wir diesmal waren, fahren wir wohl nicht mehr hin. die Fußwege dort waren meist gepflastert oder mit Kies belegt, außerdem geneigt. Deshalb konnt mein Mann nur sehr langsam und mit vielen Sitzpausen gehen. Den Rollator hatte er zuhause glassen und nur den Gehstock mit.

Am Freitag vor dem Urlaub rief der Prof. auf dem AB an und bat um Rückruf. Das hat meinen Mann sehr beunruhigt, mich weniger. Ich meinte, er wollte uns sicher vor dem Urlaub noch Positives von der Brochioskopie berichten. So war es dann auch Alle ok, nächstes Stagig im Oktober. Kommendes Wochenende fährt mein Mann mit den Skatbrüdern weg, da habe ich endlich mal Zeit für mich alleine und Hundi. Ich bin jemand, der viel Zeit für sich braucht und das ständige aufeinanderhocken im Urlaub von morgens bis abends war schon anspruchsvoll. Mein Mann hat sich auch durch die Krankheit nach meinem Empfinden zum "Egoisten" entwickelt und seine Launen sind ab und an schon schwer erträglich.

Mittlerweile hat sich so etwas wie "Alltag mit einer potentiell tödlichen Krankheit" eingebürgert. Es ist schon erstaunlich, wie anpassungsfähig man ist. Dazu kommen die Routinen, die jetzt zum Alltag gehören wie Hilfestellungen beim An- und Ausziehen, Rein- und Raussteigen in die Badewanne, Portionieren der Medikamente usw. Vieles kann mein Mann inzwischen auch wieder alleine, was zeitweilig nicht ging. Gestern hat er z.B. den Rasen gemäht und er geht morgens eine Kurze Runde mit dem Hund. So habe ich auch wieder ein Stück mehr Freiheiten. Ich bin auch nicht mehr so geschockt und weine nur noch selten. Doch immer lauert die schwarze Angstwolke in der Nähe, die das Gefühl vermittelt, es kann jederzeit wieder anders sein und jederzeit kann dieser Alltag zusammen brechen. Damit muss man leben lernen.
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mein Mann - Kleinzelliges Bronchialkarzinom T4NXM0 ED 01/2015
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