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Alt 02.02.2003, 22:00
Gast
 
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Standard Peritonalkarzinose

Liebe Reini,
war seit langer Zeit eben mal wieder im Forum und habe zufällig Deinen Eintrag gelesen. Wollte mich darauf einmal bei Dir melden. Wollte Dir eine E-Mail schicken, glaube aber, es hat nicht geklappt.
Mein Mann ist am 09.12.02 in Hammelburg von Herrn Dr. Müller operiert worden. Das war sozusagen Rettung in allerletzter Minute, da sein Darm durch die Tumore am Bauchfell und am Dünndarm mehr oder weniger "dicht" war. Die OP hat 7 Stunden gedauert, man hat ihm das Bauchfell und fast den kompletten Darm entfernt. Er hat noch 40 cm Dickdarm und 40 cm Dünndarm. Dr. Müller sagte nach der OP, daß im Bauch meines Mannes das totale Chaos geherrscht habe. Trotz dieser schweren OP hat sich mein Mann "relativ" gut erholt. Ich muß dazu sagen, daß er vor der OP körperlich schon sehr schwach war (ca. 60 kg) und wir deswegen schon kein gutes Gefühl hatten. Aber es ist alles gut gegangen und man hat alle sichtbaren Tumore entfernen können. Er hat natürlich auch einen künstlichen Darmausgang erhalten, mit dem es anfangs schon ziemliche Probleme gab. Aber es braucht halt alles seine Zeit und zwischenzeitlich klappt es ganz gut. Mein Mann ist allerdings auf Zusatznahrung angewiesen, die er über seinen Port bekommt. Im Moment ist er wieder in Hammelburg zur Bauchchemo. Das soll nun morgen gemacht werden. Er bekommt dann einen Katheder in die Hauptschlagader (in der Leiste). Man hat von Hammeburg aus seine Tumorzellen in ein Labor nach Griechenland geschickt, um dort genau untersuchen zu lassen, welche Chemo die Tumorzellen am besten angreift. Man nennt das einen Chemosensibilitätstest. Diese Chemo soll er nun morgen bekommen. Mein Mann ist bereits seit ca. 2 Wochen wieder in Hammelburg. Die Chemo sollte auch schon eher gemacht werden, man hat ihn aber noch ein wenig aufgepäppelt, da er nach der OP nochmals 10 kg!!! abgenommen hatte, also nur noch 52 kg wog. Durch die ständige Zusatznahrung hat er zwischenzeitlich die 10 kg wieder zugenommen. Es war enorm zu sehen, wie er jeden Tag fast 1 kg zugenommen hat. Wir sind von Dr. Müller absolut begeistert, weil meinem Mann durch ihn erst einmal wieder ein wenig Zeit geschenkt wurde. Hätte er nicht operiert, hätten wir unseren Liebsten Weihnachten nicht mehr bei uns gehabt. Wir waren ja auch schon im Mai (fast unmittelbar nach der Diagnose) bei Herrn Dr. Piso in Hannover. Er wollte ihn schon damals nicht mehr opiereren. Verstehen kann ich das jetzt im nachhinein zwar nicht, aber wir sind froh, daß wir Herrn Dr. Müller noch rechtzeitig gefunden haben.

Liebe Reini, wie geht es Deinem Mann zwischenzeitlich? Du hattest jetzt nichts davon geschrieben. Ich hoffe, daß Du mir auch ein wenig Positives berichten kannst.

Ich würde mich sehr freuen, von Dir zu hören

Tina
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