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Alt 06.11.2008, 14:12
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Ist Chemo nach Darm-OP ein Muss?

Hallo Gitty,

prinzipiell ist eine Chemo nach einer OP kein muß, sondern immer die Entscheidung des Patienten mit den Ärzten oder auch entgegen deren Empfehlung.

So lange nicht fest steht/nachgewiesen ist ob Metastasen vorhanden sind, muß/sollte in diesem Alter (meine persönliche Meinung) keine Chemo nachgeschoben werden. Meine Mutter war gerade 80 als sie der Krebs das 2. Mal traf, das 2. Mal der Darmkrebs. Sie war bis dahin fitter wie 2 paar Turnschuhe, auch sie wurde 2 Mal kurz nacheinander operiert. Doch bei ihr war der Krebs viel weiter fortgeschritten. Wir setzten uns mehrmals lange mit den behandelnden Ärzten oder alleine zusammen, um eine Chemogabe und die ganzen Nebenwirkungen ausführlich zu besprechen. Meine Mutter entschied sich dagegen, wie mein Vater einige Jahre früher auch, als er sein letztes Rezidiv hatte.

Gitty heutzutage sind die Ärzte wieder mehr geneigt auch bei älteren Menschen eine Chemo durchzuführen, die bedeutend schwächer ist, und genau dem körperlichen Befinden angepaßt wird. Es gibt palliative Chemos mit recht wenig Nebenwirkungen, die einfach nur die sogenannte Lebensqualität verbessern, und ja, auch die Lebenszeit dadurch weiter ausdehnen.

Inwieweit dein Vater ohne Chemo noch gut ein paar Jahre haben wird, liegt an verschiedenen Fakten. Das Stadium des Tumors, der evtl. Streuung von Metastasen, seinem körperliche Zustand und die des Herzens, sowie weitere wichtiger Organe.

Ich finde es wichtig, dass immer, egal in welchem Stadium sich der Betroffene befindet, dass er entscheidet was weiters mit seinem Körper geschieht und wie er mit dieser Entscheidung weiter leben kann.
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Jutta
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