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Alt 31.10.2014, 11:37
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Standard AW: Bitte um Hilfe scharzer Hautkrebs und nun Metastasen

Hallo Rosenfee,

erst einmal herzlichen willkommen, auch wenn der Anlass mehr als traurig ist.
Die Erkrankung Deiner Schwiegermutter ist sehr ernst und es ist toll, dass Du Dich für Sie schlau machst und sie so super unterstützt.
Mein Mann hat nun schon seit fast drei Jahren mit dem Melanom zu tun, vor zweieinhalb Jahren wurden dann bereits Metastasen entdeckt (auch in der Lunge). Wenn Du in meinem Profil liest hat er schon einige Therapien hinter sich und letzte Woche haben wir erfahren, dass die letzte super angeschlagen hat und er sich hoffentlich auf dem Weg zur Totalremission (tumorfrei) befindet.
Nun zu Euch. Auch wenn es nur Laienwissen ist, möchte Dir gerne ein paar Erfahrungen weitergeben, die Euch vielleicht bei der Suche nach einer Therapie weiterhelfen, ich mache das einfach mal in Stichwortform:
- ganz wichtig: sucht Euch ein auf das Melanom spezialisierte Tumorzentrum. Vielleicht könnt Ihr Eure Schwiegermutter sogar nach Deutschland holen. In welcher Gegend wohnt Ihr?
- es gibt ein internationales englisches Forum zum Thema Melanom, das von Catherine Poole moderiert wird. Sie kann Euch hier vielleicht Tipps zu Melanomzentren und möglichen Therapiestudien in Polen geben: googel einfach Melanoma International Forum und schreibe unter Stage IV
- eine OP ist grundsätzlich immer eine gute Option, aber wie schon zuvor beschrieben, wird sie oft nur bei einen oder zwei Tumorherden empfohlen
- Bestrahlung wird oft bei Hirn- und Knochmetastasen empfohlen
- es wurde uns immer von einer Chemotherapie abgeraten, da sie im Vergleich zu den neuen Medikamente eine sehr niedrige Ansprechrate beim Melanom haben
- lasst bitte testen, ob Deine Schwiegermutter B-RAF positiv ist (hierfür wird Tumormasse benötigt), dann stehen Ihr die B-RAF Hemmer Tafinlar und Zelboraf als Therapie zur Verfügung (Ansprechrate hoch, Wirksamkeit leider meistens zeitlich begrenzt, 6-8 Monate). Dieses Medikament wird oft benutzt, um eine hohe Tumorlast zu reduzieren, um dann mit einer Immuntherapie dort aufzusetzen
- wenn möglich, findet raus, ob sie eine Immuntherapie mit Ipilimumab (in Europa zugelassen, aber niedrigere Ansprechrate und evtl. lange Ansprechdauer) oder Anti-PD 1 (Wirkstoff: Pembrolizumab, höhere Ansprechrate und schnelle Ansprechdauer, leider in Europa nur Härtefallprogramm erhältlich, hierzu muss der Patient mit den oben genannten Medikamenten zuvor behandelt worden sein) bekommen kann.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen helfen. Du kannst mir auch immer gerne eine Private Nachricht schicken, wenn Du noch Fragen hast.

Alles Gute, Janine

Geändert von Thinkpositive (31.10.2014 um 11:47 Uhr)
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