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Alt 23.07.2009, 18:36
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Registriert seit: 03.07.2005
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Standard AW: Der Krebs hat mein Leben verändert! Wie soll es wohl bloß weitergehen...???




Hallo Madel,
Zitat:
Der Krebs hat mein Leben verändert! Wie soll es wohl bloß weitergehen...???
Ja, wie soll es bloß weiter gehen. Die Erde hat aufgehört sich zu drehen.....für die anderen dreht sie sich ganz normal weiter.
Eigentlich hat sich draußen nichts verändert.....aber tief in unserer Seele ist was passiert.
"KREBS" man wird vom Schicksal ins kalte Wasser geschmissen, die Wellen schlagen über uns herüber.....ziehen uns immer wieder zurück-wie kommen wir ans Ufer???
SCHWIMMEN, oder UNTERGEHEN....so fühlte ich das vor sechs Jahren mit meiner Diagnose Darmkrebs T4,N2 ,M3 -in der Leber.
Ich habe durch die schwere meiner Diagnose meine Rente eingereicht(mit 45 Jahren)
Ich habe mich verändert.....ich lebe gerne und bewusst-aber für oberflächliche Menschen habe ich keine Zeit.
Mein Weg den ich gehe ist ein anderer Weg.....das ist der Weg zu mir, wie komme ich damit klar.
Um alle anderen habe ich mir keine Gedanken gemacht, sie leben ja in ihrer Welt.
Wie sollen gesunde Menschen mich verstehen, wenn ich vieles selber nicht verstehen kann/konnte.
Wie soll ich meinen inneren Schmerz beschreiben.
Der stumme Schrei in meiner Seele.
Meine Familie, und meine Kinder haben alles mit mir durchlebt.....aber verstehen/fühlen wie es in mir aussieht können sie auch nicht.
Und darüber bin ich froh.
Ich gönne niemanden diesen Weg...diesen tiefen Fall meiner Seele, diese Tränen der Verzweiflung.
Heute nach (Gott sei Dank) sechs Jahren, lebe ich in Frieden mit mir, meinem Geist und meiner Seele.
Ich lebe jeden Tag bewusst im jetzt...und bin dankbar das ich Leben darf.

Obwohl die Ärzte mir schon vor vier Jahren gesagt haben, dass ich nur Achtzehn Monate leben werde.

Alles braucht seine Zeit, auch diese Wunden heilen.....aber die Narben bleiben.
Ich bin ein Weg der Trauer und des Abschieds gegangen, HEUTE LEBE ICH WIEDER..."Warum willst du wissen."
Weil ich das Unausweichliche/diese Krankheit angenommen habe.
Was hatte ich schon für eine Wahl.

Mein Tipp, mache dir keine Gedanken über Arbeitskollegen/ Freunde /Mann / Familie.
Auch diese Menschen brauchen ihre Zeit um zu verstehen.....wie sie mit dir, und deiner seelischen Situation umzugehen haben/können/wollen.

Rede mit den Menschen, dann geht es dir besser. Zeige ihnen wie sehr du leidest.
Weine…sei einfach du. Es ist ein Weg der Trauer, denn müssen wir durchlaufen.

Alles Liebe wünsche ich dir liebes Madel, nehme deinen Sohn/Mann an die Hand und genießt euer Leben.

Wir wollen nicht rückwärts laufen…..aber nach vorne schauen, das wollen wir ….nicht wahr.
Lieben Gruß von Birgit
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