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Alt 03.04.2008, 22:20
o-otto o-otto ist offline
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Registriert seit: 29.02.2008
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Standard AW: Todesurteil....

Hallo Karin,
auch meine Partnerin kam heim ….. und ich stand vor ähnlichen Fragen.
Ich kenne diesen „merkwürdigen Zustand“ zwischen cool und heulen.
Wenn du die Möglichkeit hast deinen Papa im Hause bis zur letzten Stunde zu begleiten dann mach es – es wird hart – beinhart ! Aber mach es, heute, rund drei Monate nach dem Tod sage ich aus ganz fester Überzeugung es war einer der schönsten Dienste (trotz aller Schwierigkeiten – von keinem geregelten Schlaf – die Angst und Verzweiflung des Sterbenden ertragen und auch die Aggressionen bis zu so banalen Dingen wie: Ich muß noch ein paar Lebensmittel kaufen und kann hier nicht weg) die ich einem lieben Menschen erbringen durfte und dafür bin ich dankbar.
Du wirst viel, viel Zeit und noch mehr Geduld brauchen. Ein Beispiel: Nötigste Körperpflege am Morgen und Frühstück hat oft von 8.00 bis 11.00Uhr gedauert.
Nimm möglichst schnell mit einem ambulanten Pflegedienst Kontakt auf, ich habe zwar etwa 90% der Pflegearbeiten selbst erbracht, es gibt aber Arbeiten am Bett für die Profiwissen und Erfahrung notwendig ist (Katheter – Spritzen – Infusionen).
Wie sollst es deinen kleinen Kindern beibringen? Bevor ich irgendwelche Theorien schreibe: Wir hatten keine kleinen Kinder, ich habe keine Ahnung und kann nicht helfen.
Ich wurde belohnt mit dem liebevollen, dankbaren Blick meiner sterbenden Partnerin – und das war schön, ich würde wieder so handeln.

Dir wünsche ich alle Kraft für die schwere kommende Zeit
Otto
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