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Alt 17.07.2012, 10:28
xxtanja76 xxtanja76 ist offline
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Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Liebe Niese,

jeder Mensch reagiert anders in den unterschiedlichsten Situationen, insbesondere wenn er weiss, dass er an einer Krankheit erkrankt ist, die zum Tode führen kann. Dies hägt mit inneren, unbewussten Mustern zusammen, die wiederum zu teilweise verstandesmäßig nicht nachvollziehbaren Reaktionen führen. Ich denke, dieses Wissen kann wichtig sein, um mit gewissen Situationen besser umzugehen und zu erkennen, dass man "verstandesmäßig" nicht viel machen kann. Uns ist auch erst seit ca 1 Woche bekannt, dass mein Dad BSDK hat. Ich würde aber dennoch folgendes versuchen: ich würde zu einem Notar gehen und mir eine Patientenverfügung/Generalvollmacht anfertigen lassen für DICH selber (habe ich auch gemacht, es ist für jeden Menschen gut, sich darüber Gedanken zu machen, denn jeder kann theoretisch das Pech haben, und durch einen tragischen Unfall am nächsten Tag im Koma zu liegen o.ä.). Dein Vater erkennt so vielleicht das positive an einer Patientenverfügung (wenn sich "Gesunde" Gedanken darüber machen) und merkt, dass er nicht aufgrund seiner Krankheit "entwürdigt" werden soll...

Ich habe (zum Glüc?) mit meinem Vater lange vor bekanntwerden der KRankheit darüber gesprochen,,, leider hatten wir es zeitlich immer wieder aufgeschoben. Aber als er im Krankenhaus lag, konnte ich quasi auf diese Gespräch zurückgreifen und das Besprochene nur noch in die Tat umsetzen.
Ich weiss, dass Du eine andere Situatin mit Deinem Vater hast, aber dennoch können die Gedanken Dir teilweise vielleicht weiterhelfen: mache ihm die VORTEILE anhand Deines eigenen Handelns bewusst (dass es eigentlich gut ist, sich als Gesunder Mensch bereits darüber Gedanken zu machen) und nicht die Nachteile (dass er ggf aufgrund seiner Krankheit bald von anderen Entscheidern abhängig sein könnte). Zudem ist es ein Vorteil, sich im Ernstfall in gute Hände zu wissen und nicht von Entscheidungen von "lieblosen Behörden oder Ärzten) abhängig zu sein... etc.

Ich habe zum Glück einen sehr guten Notar gefunden. Die notarielle Beurkundung des Willens ist wichtig, gerade bei Kranken - aber bei Gesunden kann es auch nicht schade, da im Zweifel die Verfügung/Vollmacht nicht mehr von den Ärzten/Behörden anerkannt wird, wenn sie ohne notarielle Beurkundung zu alt ist. Ein guter Freund ist Anwalt und hat sie ebenfalls nochmal durchgelesen und zweifellos "grünes Licht" gegeben. Den Text kann ich Dir also sehr gerne mal zur Verfügung stellen. Er stammt von einem Notar (der für sich selber den gleichen Text unterschrieben hat) und ist von einem guten Rechtsanwalt gegengeprüft worden.

Melde Dich gerne, wenn Du weitere HIlfe oder Unterstützung brauchst auch direkt an xxtanja76@googlemail.com

Ganz liebe Grüsse und viel Kraft sende ich Dir,
Tanja
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