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Alt 20.01.2011, 14:35
mtk mtk ist offline
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Registriert seit: 20.01.2011
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Standard Kurzer Bericht

Hallo zusammen,
Ich hab mich hier grad angemeldet um einen kleinen Bericht zu schreiben.
Vielleich hilft's ja jemanden. (mir sowieso)

Ich bin männlich, 55 Jahre, war/bin übergewichtig und Raucher. (jetzt Nichtraucher, bald auch nicht mehr übergewichtig).

Ich hab eine Frau, 3 Jungs (10, 13 und 15) und bin selbstständig.

Da wisst Ihr ja schon eine ganze Menge.
Eigentlich bin ich eine Frohnatur mit dem starkem Hang zur Naivität.
Naivität deswegen weil ich immer dachte "mir passiert eh nix, ich werd mindestens 90".
Tatsächlich war ich bis zu meiner OP am 13.1.2011 noch nie im Krankenhaus und außer Erkältungen oder so, nie krank.
Ich hab deswegen auch auf alle Vorsorgeuntersuchungen verzichtet, "bin ja eh gesund". (wie bescheuert kann man eigentlich sein?)
Naja, vor 4 Jahren hat mich meine Frau unter Androhung von Liebesentzug genötigt einen Check up zu machen.
Was soll ich sagen, alles war ok bis auf eine leichte Fettleber. Nicht schlimm sagte der Arzt, riet mir aber abzunehmen und das weiter zu beobachten, mindestens alle 2 Jahre einen Check up zu machen.
Hab’s aber nicht so ernst genommen.
Nach weiterer Nötigung meiner Frau hab ich dann 1 Woche vor Weihnachten 2010 einen Check up machen lassen. Beim Ultraschall wurde dann ein Tumor am oberen rechten Nierenpol festgestellt.
Dann am nächsten Tag CT und Nierenspezialist.
CT sagte 4,7 mal 5,7 Tumor evt. Onkozytom, Nierenspezialist 6 mal 7 bösartiges Karzinom.
2 Tage später dann Termin beim operierenden Urologen. Irgendwie hatten wir aber keine Sympathie und der 24.12.2010 wäre auch der einzige freie Termin bei ihm. Naja, wir haben dann vereinbart das er für mich alle weiteren Termine macht und mich an die Uni Klinik Frankfurt weiterleitet.
5.1.2011 Knochenscan, Gott sei Dank, keine Metastasen. 10.1.2011 Vorstellungsgespräch in der Uni Klinik Frankfurt hier wurde eine Nierenfreilegung mit Erhalt der Niere vereinbart. Am 13.1.2011 dann um 8.30 auf Station eingelaufen, bis 12.00 rumgehangen, Pflegepersonal und Ärzte kennengelernt, 12.30 dann OP, ging wohl bis 16.00.
Danach nur nebelhafte Erinnerungen bis zum nächsten Tag. 14/15.1.2011 alles Scheiße, Infusionen, Katheter und alles war echt schwer. 16.1.2011 der erste Lichtblick, aufstehen, rumlaufen, einfach nur geil. 17.1.2011 noch besser, kann schon wieder auf der Seite schlafen und mein Chirurg teilt mir mit alle Blutwerte sind bestens, die Narbe schon sehr gut verheilt, Katheter kann raus und wenn ich will kann ich MORGEN nach Haus.
Und ob ich will, 18.1.2011, kann mich schon wieder ziemlich gut bewegen, Tasche gepackt, Blutwerte abgewartet, sind sehr gut und ab nach Hause.
Ich bin jetzt den 2ten Tag zu Hause und es wird täglich besser.
Das ist jetzt mal so schnell runter getippt und soll nicht darüber hinweg täuschen das meine Familie und ich durch ein Wechselbad der Gefühle zwischen tiefster Verzweiflung und Hoffnung gegangen sind gerade Weihnachten und Sylvester 2010 werde ich nie vergessen.

Mein Status ist jetzt "als geheilt Entlassen“. Der Tumor konnte komplett entfernt werden und 65% der Niere wurde erhalten. Die Nebenniere musste allerdings mit raus, Lymphknoten sind noch drin.
Ich beantworte gerne Fragen.

Ich wünsche Euch allen hier viel Glück und Gesundheit, lasst den Kopf nicht hängen, immer nach vorne schauen.


mtk
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