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Alt 29.06.2007, 12:24
estella estella ist offline
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Registriert seit: 25.04.2007
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo ihr Lieben,
meine schrulligen Onkel bringen noch mehr Leben in die Bude. Kaum angekommen verstrickten wir uns in eine Diskussion über Homosexuelle in der Gesellschaft. Der Lehrer meinte, dass Homosexuelle erst dann akzeptiert sind, wenn man überhaupt keine Anmerkung mehr macht, ob jemand schwul ist oder nicht. Der Mönch meinte, dass man eine Bemerkung fallen lassen kann, ohne dass es diskriminierend sei...im Grunde waren wir alle einer Meinung, nämlich dass man niemanden ausgrenzen darf, aber typisch Spanisch: wir diskutierten trotzdem. Man hat im Süden eine Komminikationstechnik entwickelt, die es einem ermöglicht zeitgelich zu reden und zuzuhören. Sprich: wir redeten alle gleichzeitig, durcheinander und nahmen uns gegenseitig das Wort ab. Ich verstehe gut, wenn meine deutschen Freunde etwas überfordert sind. Adrian findet es manichmal witzig, manichmal anstrengend. Meine deutsche Schwägerin spricht unglaublich gut Spanisch und da sie und mein Bruder viele Jahre zusammen sind, lacht sie über das wilde Durcheinander.
Meine Onkel waren beide Lehrer, auch der Möch.Sie lieben es Kinder zu erziehen, zu fördern und zu begleiten. Beide sind eher schmalbrüstige Männer mit vielen Weh Wehchen, die die virile Kraft meines Vaters immer bewundert haben. Sie waren sehr jung als mein Großvater an Leberkrebs starb und ich glaube, dass mein Vater unterbewußt seine Stelle eingenommen hat. Der Lehrer bleibt tatsächlich einen ganzen Monat, der Mönch fliegt nächte Woche zurück. Mein Sohn, der immerhin erst 17 Monate alt ist, hat auf anhiebt die beiden unterscheiden können und wenn er gefragt wird, wer wer ist, zeigt er selbstbewußt auf den richtigen Onkel- was natürlich zu viel Gelächter und viel Lob führt. Vorallem mein Vater ist stolz auf "seinen Jungen". Es geht ihn immer noch sehr gut. Der Lehrer meinte, dass er viel mehr Energie hätte als er selber und es stimmt: wenn die drei Brüder nebeneinandersitzen, sieht mein Vater gesünder aus als die Zwillingsonkel. Aber er muss aufpassen, dass er es nicht übertreibt. Er ruht sich zu wenig aus und das sorgt meinen Bruder und mich. Morgen essen wir alle zusammen, sicher wird der Mönch ein Tischgebet sprechen (die ganze Familie meines Vaters ist sehr gläubig) und sicher wird mein Bruder mit den Augen rollen, da er Agnostiker ist und die katholische Kirche sehr kritisiert. Aber es wird sicher ein schönes Essen werden!
Liebe Grüsse,
e
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