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Alt 13.04.2005, 15:40
Gast
 
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Standard Was soll ich tun???

Liebe Daniela,

ich weiß nicht ob ich Dir einen Rat geben kann, vielleicht kann ich Dich ein wenig beruhigen.

Die Geschichte, die Du erzählst habe ich in verschiedenen Varianten schon öfter gehört, auch miterlebt.Ich selbst habe keine Kinder, aber in meinem Freundes- und Bekanntenkreis hat sich ähnliches ereignet. Da gab es keine Erkrankung, daher glaube ich nicht, daß die Erkrankung Deiner jüngeren Tochter der Grund ist.

Also ich hätte so gehandelt wie Du und ich kenne niemanden, der es anders gemacht hätte. Immer wieder scrolle ich nach oben, zu Deinem Text, weil es schwer begreifbar scheint, daß die Tochter schon 20 Jahre alt war und nicht ein Kleinkind.

Manchmal denke ich Mütter werden für alles herangezogen, es wird ihnen alles vorgeworfen. Wenn ein Jugendlicher, oder junger Erwachsener unangenehm auffällt,dann kommt postwendend die Erklärung, die Mutter ist schuld,sie hat entweder zuviel, oder zuwenig geliebt. Mir ist klar, daß ich das jetzt ein wenig verallgemeinere.

Die Tochter meiner Freundin hat vor 6 Jahren beschlossen, daß sie nichts mehr mit ihrer Mutter zu tun haben will.Sie schrieb Briefe voll mit allgemeinen Vorwürfen,aber nie etwas Konkretes, worauf man hätte eingehen können. Meine Freundin ist fast zerbrochen. Dazwischen wollte die Tochter einmal Geld. Und nun, nach vielen Jahren ist sie mit ihrer kleinen Tochter auf Besuch gekommen. Keine Erklärung, kein Gespräch, ein freundlich distanziertes Verhältnis, so als ob nie etwas gewesen wäre. Was soll man davon halten, was dazu sagen?

Was könnte ich Dir raten? Ich würde ihr wahrscheinlich einen Brief schreiben. Ich würde versuchen ihr klar zu machen, daß sie mich sehr, sehr trifft mit ihrem Verhalten, daß ich aber da bin und natürlich ihre Mama bleibe.
Vielleicht gibt es eine Person die vermitteln kann? Es leben so viele Menschen in Schwierigkeiten und Streit, diese Vermittlerrolle ist inzwischen ein richtiger Beruf geworden - der Mediator.

Meine Cousine hat nach tausend durchweinten Nächten zu ihrer Tochter gesagt, du bist mein Kind, ich werde dich immer lieben, auch für dich da sein, aber ich mag dich als Mitmensch nicht mehr.

Wahrscheinlich wird es Dir nicht genügen wenn ich Dir sage Du hast richtig gehandelt. Hast Du je daran gedacht Dir professionelle Hilfe zu suchen?

Ich wünsche Dir alles Gute.
Briele
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