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Alt 23.06.2004, 17:06
Gast
 
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Standard zwei Jahre Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Petra!

ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht recht, wie ich anfangen soll:
Vielleicht stelle ich mich einfach mal kurz vor. Also: Mein Name ist Tina, ich bin 28 Jahre alt, bin blind und studiere derzeit in der schönen bayerischen Dreiflüssestadt Passau. i
Warum bin ich hier in diesem Forum? - Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Ich bin vor etwa drei Jahren durch meine Mutter mit dieser Krankheit konfrontiert worden. Sie war damals 47 Jahre alt und stand kurz vor ihrer Prüfung (sie studierte Heilpädagogik). Wir, ihre Familie, konnten es kaum glauben: Bis zu diesem Zeitpunkt war sie kaum je krank gewesen und hatte sich eigentlich auch immer gesund ernährt. Einziger "Minuspunkt": Sie war starke Raucherin und hat auch sehr viel Kaffee getrunken. Trotzdem: Es war dieser berühmte Schlag ins Gesicht.
Ja, seitdem also läßt mich diese Erkrankung irgendwie nicht mehr richtig los (ich habe manchmal auch richtig Angst davor, weil ich ja erfahren habe, wie schwierig schon allein der Weg bis zur Diagnose sein kann - man scheint wirklich völlig machtlos zu sein), und wenn ich auch nicht ständig hier bin, so verfolge ich doch hin und wieder die Beiträge, um zu sehen, wie es euch hier so ergeht. Ich muß sagen: Ich bin immer wieder über den großen Optimismus erstaunt, der trotz allem hier immer noch mitschwingt. Gerade für Sie, liebe Petra, ist das bestimmt ein harter Weg: Sie sind ja nun doch noch sehr jung und müssen sich, wenn ich richtig gelesen habe, natürlich auch Gedanken um ihre kleinen Kinder machen.
Ich wünschte, meine Mutter hätte auch ein wenig mehr von Ihrem Kampfgeist gehabt - sie konnte irgendwann einfach nicht mehr kämpfen und ist 7 Monate nach der Diagnose gestorben. Daß Sie nun schon zwei Jahre mit dieser Krankheit leben, dürfen Sie für sich wirklich als großen Erfolg verbuchen! Sie wissen sicher selbst, wie viele Patienten nicht halbsolange überleben. Wie geht es Ihnen im Moment? Wenn Sie sich einigermaßen stabil fühlen, würde ich mich freuen, wenn Sie mir mehr von sich und Ihrem Weg erzählen würden. Wenn Sie möchten, können Sie mir auch privat schreiben; meine E-Mail-Adresse: koletnig@freenet.de. Ich will Sie aber keineswegs irgendwie bedrängen und nehme es Ihnen nicht übel, wenn Sie nicht antworten möchten.
Ich bin mit meinen Gedanken trotzdem bei Ihnen und wünsche Ihnen in jedem Fall alles erdenklich Gute - und wenn Sie können, bewahren Sie Ihre Stärke und Ihre Zuversicht!

Liebe Grüße aus Passau
Tina
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