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Alt 07.08.2004, 02:12
Gast
 
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Standard Umgang mit Ärzten und mit dem Betroffenen

Erst einmal vielen lieben Dank für die schnelle und liebe Reaktion euch allen! Mit solch einem Echo hatte ich gar nicht gerechnet! Ich komme leider erst jetzt dazu, zu antworten. Mein Job spannt mich derzeit tierisch ein, sodass ich nur sehr begrenzt ins Internet schauen kann.

Den Arzt hatten wir direkt gebeten, ohne meinen Dad mit uns zu sprechen. Seine Reaktíon darauf war:"Warum das denn? Was wollen Sie denn damit bezwecken?". Meine Ma erklärte den Sachverhalt, worauf er nur erneut darauf hinwies, nur mit uns ein Gespräch führen zu wollen, wenn mein Dad anwesend ist. Basta. Schön, wenn es solch "verständnisvolle und taktvolle" Ärzte gibt, nicht wahr?
Mit meinem Dad selber zu sprechen, ihm unsere Gefühle und Ängste mitzuteilen, hat wenig Sinn. Das habe ich schon ein paar Mal versucht. Leider ist er ein Mensch, der nicht über Gefühle - erst recht nicht, wenn es ihn selbst betrifft-spricht. Er blockt einfach ab oder wechselt das Thema. Ich hatte so gehofft, dass er, nachdem er solch eine Diagnose bekommen hat, sich uns gegenüber endlich - wenigstens ein wenig - öffnet. Aber das ist leider nicht der Fall. Eher beisst er sich die Zunge ab. Er will nicht drüber reden.
Natürlich akzeptiere ich das bis zu einem gewissen Teil. Niemand von uns will ihn bevormunden. Und wir können ihn ja nicht zwingen, mit uns darüber zu sprechen. Es scheint mir, als habe er akzeptiert, dass er bald sterben muss. Das macht mich teilweise richtig wütend. Ich weiss, das ist jetzt gemein, aber ich bin halt das ganze Gegenteil von ihm und kann einfach manchmal diese Sturheit nicht verstehen.
Ich werde mir mal die empfohlenen Links anschauen und mit meiner Ma darüber diskutieren. Auch den Tipp mit dem Onkopsychologen finde ich sehr gut.
Vielen Dank noch einmal und euch alles Liebe!
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