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Alt 02.04.2005, 17:36
Gast
 
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Standard Angst vor dem Verlauf von Lungenkrebs

Hallo Steffen,

meine Mutter ist vor zwei Jahren an Lungenkrebs gestorben.
Es wurde kurz vor Weihnachten entdeckt und im Februar drauf ist sie gestorben.
Sie hatte Metastasen im Gehirn, am Knöchel, in Leber und an der Stirn. Sie hat eine Chemo mitgemacht, diese aber nicht zuende da Sie vorher gestorben ist.
Während der gesamten Zeit über hatte sie nicht das Gefühl zu ersticken. Ihr Problem waren die Metastasen. Da diese auf verschiedene Bereiche drückten, konnte sie z. b. nur noch eingeschränkt laufen.
Nie aber hatte sie Probleme mit dem Atmen, teilweise hatte sie nur das Gefühl, nicht durchatmen zu könne, tief einzuatmen. Wenn Sie sich beruhigt hatte und etwas entspannte ging es aber wieder von alleine weg.
Sie hat viele Medikamente bekommen, u. a. auch Morphium. Morphium hat bewirkt, dass sie oft verwirrt war und vergesslich wurde. Trotzdem war sie bis zum Schluß klar und ansprechbar.
Ihr Tod überraschte uns trotz der Prognose ("ein Jahr, wenn es gut geht") - sie hatte einen Schlaganfall, wohl durch eine der Metastasen im Gehirn. Sie wurde bewusstlos und wachte nicht mehr auf. Die Ärzte gaben ihr Schmerzmittel und so ist sie friedlich eingeschlafen. Sie hörte einfach auf zu atmen.

Steffen, ich würde Dir gerne etwas positives schreiben, von wegen alles wird gut, aber das kann ich nicht.
Als meine Mutter krank wurde, hab ich in verschiedenen Foren Beiträge gelesen und gedacht, dass das doch nicht sein kann, so viele Lungenkrebs-Patienten schaffen es nicht.
Aber ich muss auch sagen, dadurch dass ich wusste die Zeit mit ihr würde bald zuende sein, konnte ich die letzte Zeit mit ihr sehr bewusst erleben.

Ich wünsche Dir und Deiner Tochter viel Kraft und Mut. Hab Vertrauen und versuche positiv zu sein. Verlier nicht die Hoffnung.

Liebe Grüße,
Nicole
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