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Alt 26.02.2007, 13:49
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Standard AW: Etwas Positives

Also ich schätze ich weiß, was Dalida mit ihren Postings meint... Ich selber bin Angehörige. Mein Vater hat seit einem halben Jahr Lungenkrebs. Seitdem lese ich in diesem Forum. Und ich muss sagen, dass mir die negativen Berichte mehr Kraft geben als die Positiven. Denn ich weiß, was auf uns zukommen kann, aber nicht unbedingt zukommen muss. Wenn es meinem Papi nicht gutgeht, kann ich z.T. genau abstecken, woran es liegt und auch ihn damit beruhigen. Man weiß dann eben besser woran man ist. Und da diese Art Krebs nunmal die agressivste ist die es gibt, muss man sich, was Prognosen angeht, doch nicht unbedingt etwas vormachen, oder? Ich weiß, dass es schnell gehen kann, oder noch lange anhält. Beides ist für mich in Ordnung, solange ich eben die noch bleibende gemeinsame Zeit sinnvoll nutze, ob es nun 2 Wochen sind oder 2 Jahre spielt doch keine Rolle. Man bleibt dank dieses Forums auf dem Boden der Tatsachen, das hilft mir persönlich sehr. Und zu dem Thema Angehörige oder Betroffene kann ich nur sagen, dass es total egal ist. Ich liebe meinen Papa sehr. Es tut mir weh ihn leiden zu sehen und ich habe eine Scheiß-Angst vor dem Tag X. Mit Sicherheit nicht vergleichbar mit der Angst die mein Papi erlebt. Im Grunde jeden Tag mit Todesangst leben zu müssen... ich möchte gewiss nicht tauschen... ist sicherlich verdammt hart. Und wenn ich darüber nachdenke was dabei wohl in seinem Kopf vorgeht schnürt es mir die Kehle zu und ich fange an zu weinen, weil er mir dabei sooo leid tut und keiner von uns auch nur annähernd nachvollziehen kann, wie es ihm dabei geht... Aber ich habe auch Angst, Angst davor, dass er leiden muss, Angst davor, was kommt, wenn er nicht mehr da ist. Er hat es für sich dann geschafft... aber ich/wir bleiben zurück... und müssen damit auch erstmal zurecht kommen... Der psychische Schmerz tut mit Sicherheit nicht minder weh. Ich für meinen Teil weiß, dass ich zumindest psychisch mit meinem Dad mitleide. Wenn man den Betroffenen wirklich liebt so wie ich meinen Papa liebe, dann ist es so als wäre man selbst betroffen...

Genauso wie hier behauptet wird, dass Angehörige nicht nachvollziehen können, wie es Betroffenen geht, ist es doch umgekehrt genauso, oder? Es sei denn, man ist wie Dalide von beidem etwas...

Also lasst doch einfach jeden schreiben wo er will und was er will, solange man niemanden dabei persönlich angreift...
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