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Alt 23.06.2005, 16:26
Gast
 
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Standard Wie gehen Jugendl. mit Krebs der Großeltern um?

Hallo Danii, alsmeine Mutter vor 4,5 Jahren das zweite Mal Krebs bekam, diesmal Darmkrebs, waren meine Kinder , damals 14 und 12, eher sprachlos. Man sah ja von außen nichts, und die Oma war wie immer.Sie waren bei ihr in der Klinik und besuchten sie, es tat ihnen leid, aber was sollten sie sonst noch tun außer ihr die Hand zu halten? Selbst als Erwachsener ist man doch so hilflos.
ALs die Chemo anfing und sie danach völlig abgebaut hatte, wurde es schwierig. Ich würde mal sagen, sie waren mit der Situation überfordert. Ich hab ihnen dann gesagt, daß ihre Oma eine extrem schwere Zeit habe. Mittlerweile ist das eben 4 Jahre her.
Es ist immer noch die Oma, nur 37 Kilo leichter, wird immer weniger, und sie sehen, wie schnell ein lebensfroher und rundlicher Mensch sich in ein kleines schwaches hilfloses Häuflein verwandeln kann. Ja - und was es heißt, zu altern, das sehen sie auch. Sie haben gelernt, das zu akzeptieren, so wie ich auch.
Aber im Jugendlichenalter tut sich für sie selbst so viel Neues auf - die Pubertät beutelt doch heftig - so daß sie auch viel mit sich selbst beschäftigt sind, verstehst du, sie haben auch mal was anderes im Kopf als ihre Großeltern, egal ob krank oder gesund. Ich denke mal das ist normal. Natürlich stand und steht immer mal das Thema Sterben an, aber mittlerweile sehen sie es als das an, was jeder von uns eines Tages tut. Und lieben Ihre Oma deshalb nicht weniger oder sind irgendwie scheu. Manches tun sie rein intuitiv. Frag mal deine Tochter ob sie mit dir über deine Mutter reden will. Wenn nicht, lass sie, sie wird es trotz allem schaffen.
Liebe Grüße Beate
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