AW: Panik vor Chemo
Liebe Kerstin,
super, Du hast dem ersten Schritt gemacht! Vor drei Monaten war ich in derselben Situation und ich kann auch nur das wiederholen, was die Schreiberinnen vorher auch geschrieben haben! Frau kann sich da psychisch hineinsteigern und an all die Nebenwirkungen denken, es muss aber gar nicht so schlimm sein.
Als ich das Wort Chemo für mich das erste mal gehört habe, dachte ich auch, dass ich die ganzen Monate bettlägerig sein werde und mich fast nicht bewegen kann. Aber was geht nicht alles: arbeiten, Sport treiben, Freunde treffen, Urlaub machen -- das alles natürlich in einem reduzierten Umfang, aber es geht!!!
Fakt ist, dass die Chemo bei jedem Menschen anders wirkt. Du bist so alt wie ich, auch 35, und in diesem Alter musst Du wirklich den Krebs mit allen Mitteln bekämpfen, wenn Du noch ein langes hoffentlich krebsfreies Leben haben willst. Und jede Therapie: Operation, Bestrahlung, Chemo, Antihormone, Herzeptin... steigert die statistische Wahrscheinlichkeit, dass der sch** Krebs nicht wiederkommt, um etliche Prozent!
Gegen die Nebenwirkungen hilft Bewegung sehr viel und Bewegung ersetzt wirklich eine Menge Medikamente. Ich habe auch zu Beginn der Chemo eine ganze Liste verschrieben bekommen, geholt habe ich mir aus der Apotheke kein einziges Medikament, ausser zwei Nahrungsergänzungsmitteln (eines mit Vitamin B und eines mit Selen und Papain), die - so bilde ich mir ein - ganz gut untestüzen.
Also, wenn die ersten Anflüge von Übelkeit kommen, schlurfe ein wenig spazieren und Du wirst sehen, das Atmen und Bewegen und Natur-Sehen hilft und Du kannst besser schlafen. So wünsche ich Dir, dass Du die Chemo schnell und gut überstehst! Ich habe auch nur noch zwei Sitzungen und kann es gar nicht glauben, dass ich da schon drei Monate drinbin.
Alles Gute und viele Grüsse von Carola
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