Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 30.10.2004, 13:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die richtigen Worte aus 10000km Entfernung

Liebe Nenna, es macht auch keinen Unterschied, wenn man dabei ist. Bei der Chemo meiner Mutter (bald 80) war es ganz genau so. Wollte nichts essen, 1/2 Brötchen am Tag (ich kann nicht), wenig Flüssigkeit, nahm zwar die Tabletten, aber die änderten nicht viel. Die hochkalorische Trinknahrung verschimmelte im Kühlschrank. Und ganz arg depressiv (der Spruch mit "es ist kein Leben mehr" kam auch). Ich habe mir den Mund fusselig geredet, hat nichts genutzt. Das waren furchtbare 6 Monate für uns beide, ich habe mich echt verrückt gemacht. Das Ganze ist nun 3 Jahre her und sie lebt noch. Hat sich eine selbstgezimmerte Diät zusammengestellt (es gab auch Zeiten mit völlig normaler Ernährung), die sie essen kann ohne daß ihr schlecht wird, die aber keine Kraft gibt und sie nur irgendwie am Leben erhält. Seit Krebsbeginn hat sie 30 Kilo verloren. Sie wird nicht an Krebs, sondern an Altersschwäche und Auszehrung sterben, sagt die Ärztin.Zusätzlich erhält sie Aufbauspritzen jede Woche.
Für meine Mutter ist das so ok, und ich habe gelernt, es zu akzeptieren. Es ist ihr Leben. Aber es tut weh, das alles mitansehen zu müssen.Ich weiß, was du fühlst und wünsche dir starke Nerven. Ganz liebe Grüße Beate
Mit Zitat antworten