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Alt 28.12.2009, 13:51
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KleineHexe1973 KleineHexe1973 ist offline
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Standard AW: Brauche Hilfe zur Entscheidung

Hallo Rhamin,

herzlich willkommen hier bei unserer Truppe. Wir versuchen dich gern zu unterstützen und dich aufzubauen sowie dir Mut zu machen.

Glaub wir alle haben eine Menge durch. Krebs mit OP, ohne OP, mit Chemo und Bestrahlung oder ohne.

Ich hatte im Mai 2006 Gebärmutterhalskrebs Stadium 1b mit Wertheim-OP und anschließender Chemo und Bestrahlung. Ich hatte in der Zeit auch eine Menge Probleme, da mich kurz vor der OP mein Mann nach 11 Jahren verlassen hatte und ich keine Lust und keinen Willen hatte, gesund zu werden. Im Februar 2007 bin ich dann wieder voll arbeiten gegangen. Mit der Wiedereingliederung hätte ich sonst im Januar 2007 angefangen.

Das du den Weg zu einem Psychater gesucht hast, finde ich toll. Nutze die Gespräche, denn sie werden dir gut tun und dir helfen.

Wie schon Biana gesagt hat, eine Garantie bekommst du nirgens. Mich hat man nach der OP auch vor die Wahl gestellt, entweder bleibt alles so oder wir machen das volle Programm. Was richtig ist, weiß leider kein Mensch.

Ich habe auch Cisplatin bekommen. Je mehr dein Körper noch Reserven hat und dein Immunsystem intakt ist, umso besser verträgst du es. Du bekommst viele Zusatzmedikamente gegen die Nebenwirkungen. Ich hatte meine Haare zum Beispiel nicht verloren. Es kann alles sein, muss aber nicht. Die Bestrahlung hat sich bei mir auf den Magen und Darm gelegt. Hatte in der 6 Wochen, wo die Bestrahlung war, sehr doll Durchfall und hab kaum was in mir behalten. Ich habe heute noch teilweise damit zu kämpfen.
Probleme wegen fehlender Lympfknoten habe ich nicht wirklich. Mir fehlen 43 Stück, davon einige Wächterlympfknoten. Ich habe nur immer im Sommer ab und an dicke Beine, weil die Flüssigkeit nicht ablaufen kann.

Aber irgendwie schafft man das und im Nachhinein sagt man sich, so schlimm wars ja gar nicht und die Zeit verging letztendlich so schnell.

Laß dich von den Ärzten nicht unter Druck setzen, es ist alles deine Entscheidung. Sie können dich zu nichts zwingen, dir nur ihre Hilfe anbieten und dich unterstützen.
Wichtig ist, das du mit jemandem redest. Eine Psychologin ist ein Anfang. Dann red mit deinem Pferd, auch wenns blöd klingt. Tiere hören zu und spüren, wenn man Kummer hat. Nicht umsonst werden Tiere zur begleitenden Therapie eingesetzt. Und dann gibts ja noch uns hier. Wir stehen dir gern mit Rat und Tat zur Verfügung. Ansonsten such dir eine Selbshilfegruppe in deiner Nähe. Oder wenn du zur Reha oder Kur fährst, bist du unter Gleichgesinnten. Ich bin gern dorthin gefahren, weil nur die Leute mich verstanden haben. Und auch du wirst wieder jemanden finden, der für dich da ist. ich habe meinen Freund kurz vor meiner OP kennengelernt und hätte nie gedacht, das er für mich da ist. Aber er ist heute noch da, worüber ich mich riesig freue.
Natürlich ist es mit der Familie und einem Partner an der Seite leichter, das alles durchzustehen, aber du schaffst das. Ich drücke dir ganz doll die Daumen und geb dir etwas von meinem Mut ab. Ich hatte auch keinen leichten Weg, auch wenn sich das vielleicht hier so liest. Da war noch jede andere Menge, was aber grad nicht so wichtig ist.

Also Kopf hoch, positiv denken, Augen zu und durch.
Gute Besserung.

LG Diana
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