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Alt 01.02.2004, 23:17
Gast
 
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Standard OP, was soll das eigentlich bringen?

Ich wünsche mir nichts mehr, dass eure worte in erfüllung gehen. habe gerade eine phase, wo ich "reden "kann. doch wenn ihr die geschichte liest, meint ihr dann immer noch es gibt hoffnung?


es ist doppelt so furchtbar, weil wir so voller hoffnung waren, und mama vor der op noch fit war.den abend vor der op war ich noch sehr lange im kh, und hab sie ganz doll gedrückt...

sie ist über acht stunden das erste mal operiert worden. der chirurg hat mich angerufen nach der op,
und gesagt, dass alles gut verlaufen wäre. der tumor konnte komplett entfernt werden, das gewebe drumherum war gesund. metas sind auch nicht gefunden worden.es wurde die halbe bsd, zwölff, u. gallenbl. entf.
mama hat nur während der op schon 10l Blut verloren, bekam eine konserve nach der anderen.

dann bin ich nächste nachm. ins kh., und sie wurde auch nicht mehr beatmet, sie war voll da und wir haben geredet, ich war so glücklich. doch dann hat sie plötzlich blut gespuckt, ich habe geschrien, und wurde sofort raus geschickt.
es sei noch kein grund zur beunruhigung sagt man. ja und als ich dann nachts wieder anrief, hieß es dass sie zur notop müßte, sie verliert weiter blut, und die roten, oder weißen ? hab keine ahnung mehr blutkörper sinken weiter, oder so.
und sie wurde wieder stunden op. es mußte oh gott die rest. bsd entfernt werden und die milz.
kann man damit überhaupt noch leben, wenn so fast alle verdauungsorgane entfernt werden? oder wird mama ein pflegefall, das möchte niemand, und auch mama nicht.
ihr kreislauf war nach der 2. op sehr im keller, doch der hat sich stabilisiert, braucht nun keine medikamente mehr dafür.
doch seit gestern die sache mit der lunge. sie ist total aufgequollen, durch das wasser. sie hat zwar schon wieder wasser verloren, doch die ärzte sagen, dass ich geduld haben muß, das wasser kann auch nur langsam raus gehen.
geduld? ich bin am e n d e!
ihr zustand hat sich nicht verschlechtert, doch ist weiterhin kritisch.
für einen menschen,der noch nie auf einer intensiv station war, ist es besonders schlimm, wenn es gleich so dramatisch ist.

den ersten tag habe ich nur durch die scheibe meine mama angeschaut, ich konnte nicht rein gehen.
ich schäme mich so dafür. hab stunden vor der tür gesessen. gester auch, doch man dreht sie ja alle 12 stunden auf den bauch, bin ich mit der ärztin rein. da habe ich sie von hinten gesehen. habe mit ihr geredet, oh shit heule schon wieder, und sie gestreichelt.
und heute habe ich mich überwunden, bin wieder mit der ärztin rein, die sagte kommen sie wir gehen kurz zu ihr.
dann hatte ich nur noch den wunsch bei ihr zu sein.
ich wollte bleiben. und bin es auch.
und als ich den raum betreten habe hat meine mama ganz doll mit den liedern gezuckt, und heftig auf das mundstück gekaut, obwohl sie doch schläft. die ärztin meint, dass sie mich vielleicht im unterbew. hört.
ich saß stunden am bett und war ganz ruhig. hab sie immer mal wieder gesteichelt. und ab und zu geredet, wollte sie nicht zu sehr aufregen.
ach, ich weiß garnicht mehr was ich da fasel.
bestimmt nur noch mist. katharin, ich ruf dich bestimmt bald an, wenn ich in der lage bin, und auch tamara, deine nummer hab ich ja auch. doch im moment weiß ich nicht wie es weiter gehen soll.
mama muß leben, sie möchte leben. ihre freundin ruft mich jeden tag an und sagt ich muß stark sein, für mama, sie macht sich mehr sorgen um mich als um sich selbst, und wenn sie nochmal, oh bitte, bitte zu sich kommen sollte, soll ich sie anlächeln. doch mein spiegelbild spricht bände.

ich möchte nicht meinen ganzen halt verlieren, meine mama....wir haben soviel durchgemacht, und auch noch mit 32 fühle ich mich zu jung um elternlos zu sein...

eure lotte
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