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Alt 16.06.2008, 11:25
Tom2605 Tom2605 ist offline
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Standard AW: Ich verstehe gar nichts mehr

Ich habe versucht, möglichst alle Aspekte die meine Frau betreffen, sei es die Krankheit, die Befunde usw so gut als nur möglich zu schildern. Die Ärzte sagen ihr Allgemeinzustand ist sehr zufriedenstellend. Warum dann diese nun schon 1 Monat andauernde stationäre Behandlung.
Unter der Woche, wo nun täglich bestrahlt werden soll, verstehe ich das ja vollkommen ... es werden sicher ne Menge Kontrolluntersuchungen und eben die Bestrahlungen gemacht. Aber warum gönnt man uns nicht die Wochenenden in denen man wieder Kraft tanken kann und einfach mal ein wenig Zweisamkeit geniessen kann.
Ich soll stark sein, soll kämpfen .... ich finde keinen Weg woher ich diese Kraft nehmen soll, ganz ehrlich ich versuche mich mit allen Mitteln abzulenken ... es funktioniert nicht.
Mit dem Arzt sprechen darf ich nicht (sagt meine Frau), mit ihr soll ich nicht sprechen um sie nicht aufzuregen und hier im Forum ständig das gleiche zu schreiben und deshalb selbstverständlich auch immer die gleiche Antwort zu bekommen ist auf Dauer auch wenig hilfreich und sicher auch ein wenig nervig für Euch.
Eigentlich müsste ich den Titel meines Themas ändern .... verstehen tu ich jetzt ... nur jetzt kann ich nicht mehr. Ich schlafe abends mit meinen Sorgen und meiner Sehnsucht ein und morgens erwache ich genau mit denselben Dingen wieder. Alle Versuche der Zerstreuung scheitern kläglich.

Ich brauche keine Tabletten, ich brauche auch keine Ablenkung ... ich brauche nur ein wenig Zeit mit meiner Frau und die kann mir keiner geben.

Was soll ich noch schreiben ... ändert ja eh nichts. Sie wird im KH bleiben und ich darf hier weiter vor mich hin vegetieren. Sagt ruhig, dass meine Sichtweise egoistisch ist ... vielleicht ist sie das auch, aber ich darf auch mal an mich und meine Gesundheit denken. Bei mir wurden zwischenzeitlich psychosomatische Herzrythmusstörungen festgestellt und mein Arzt meinte auch, dass es so nicht weitergehen kann und darf. Er will sich jetzt mal mit den Ärzten meiner Frau in Verbindung setzen um eine für beide Seiten psychisch wie physisch gute Lösung zu finden.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich zum Teil neidisch (und das mein ich nicht böse) bin, auf Euch, die ihr die Kraft habt damit umzugehen. Ich bin dafür zu weich und zu sensibel und aus meinem Kopf ist dieser Gedanke nicht wegzu bekommen, dass jeder Tag des getrennt seins eventuell ein verlorener Tag ist.

Was soll ich nun tun .. sie nicht mehr anrufen, um sie nicht aufzuregen ? Sie nicht mehr besuchen, weil sie mir auf 100 Meter Entfernung ansieht wie ich unter der Trennung leide. Ich bin kein guter Schauspieler und ein noch schlechterer Lügner. Sie würde es immer bemerken und sich dann noch schlechter fühlen, als wenn ich ihr die Wahrheit sage.

Ich kann hier noch hunderte Seiten schreiben, ich befürchte es gibt für mein Problem keine Lösung ...

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Und ich bin keinem böse, wenn er meine Ansichten nicht teilt sondern eine eigene Meinung hat ... auch wenn sie zum Teil hart aber herzlich sind.
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