hallo ulli,
meine mama hatte ein rezidiv an der speiseröhre, das sie zwei jahre lang geduldsam ertragen musste. sie wollte nie sterben, hat bis zum letzten tag pläne geschmiedet mit mir, und immer gekämpft gegen den "feind" wie sie ihn nannte.
meine mama war 53 jahre alt.
als sie am 14.6. ins krankenhaus eingeliefert wurde wegen überhöhter temperatur, haben wir noch gealbert und gelacht wie immer. sie war sauer, das sie wegen fieber gleich ins krankenhaus musste aber so ist das bei krebspatienten oft.
ich bin um 16.00 gegangen weil meine kleine tochter alleine zu hause war und das mochte meine ma gar nicht.
um 17.33 kam der anruf der klinik, sie hatte einen blutsturz und wir möchten bitte sofort kommen.
bis heute weiss ich nicht wie ich ins krankenhaus gekommen bin, ich habe noch geistesgegenwärtig ihre geschwister angerufen , die auch gleich los fuhren....
wir kamen zu spät, sie war schon eingeschlafen, und die todeszeit war 17.20, der arzt hat mich 13 min. zu spät alamiert.
sie ist gegangen wie ein schwerer unfall. einfach aus meinem leben gerissen worden ohne das ich noch was sagen konnte, weist du ?
das es so schnell ging , damit werde ich nicht fertig. meine tochter vermisst sie so sehr, da wir auch in einem haus wohnten. das allerschlimmste aber ist für mich, das mein vater 4 wochen später wieder eine neue freundin hat, und das kann ich einfach nicht verstehen.
jeder ist gegen mich und keiner hat verständis, so fühle ich jedenfalls im moment.
ich hasse meinen vater dafür und würde am liebsten ausziehen aber wie soll ich das machen ohne viel geld in der tasche... ich gehe jeden tag eine treppe tiefer anstatt höher, verstehst du ?
natürlich unternehme ich nichts gegen meine trauer, ich wüsste gar nicht, wie wo und wann ich mich irgendwo melden könnte. hab mich damit noch nie befasst... aber ich muss mal lächeln denn ich habe auch 10 kilo abgenommen, komische zahl stimmts ?
wie alt sind deine kinder, wenn du welche hast ? meine tochter ist am samstag 11 geworden und sie versteht auch nicht mehr was hier los ist in dem haus. alles hat sich verändert, meine mama hätte sicher gewollt, das ich glücklich weiter lebe aber diesen gefallen kann ich ihr im moment nicht tun.
das grab ist der ort an dem ich hin gehe wenns mir richtig schlecht geht, tust du das auch ?
ich freue mich das du so schnell geschrieben hast und hoffe wir "lesen " und noch mal...
alles gute für dich
grüsse tanja