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Alt 05.08.2006, 12:51
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Maria (LustRudiLuna),
ich lese und schreibe hier seit etwa 3,5 Jahren und erinnere mich nicht, daß jemand sich so wie ich ausschließlich auf die Mistel verlassen hat, außer der Operation zu Beginn. Ich glaube auch, daß eine gehörige Portion an Angstfreiheit, Mut und Selbstsicherheit dazugehört.
Aus meiner Signatur sowie meinen neuesten Beiträgen an Urs kannst Du auch entnehmen, daß der Kampf gegen den Krebs mir nicht wichtig ist, weder Kampf noch Gegnerschaft. Im Vordergrund steht das Verstehenwollen des Krebses, seine Botschaft annehmen und mein Leben danach ausrichten. Ändern, was geändert werden muß. Das Leben annehmen, sich selbst annehmen.
Die Mistel ist mir dabei ein wichtiger Begleiter.

Ich möchte Dir aber die Geschichte eines Mannes mitteilen, der nicht selbst hier im KK geschrieben hat. Seine Frau hatte hier einen Hilferuf losgelassen, ihr wurde auch Hilfe zu Teil. Aber dies führte leider nicht zu einer Lösung.
Das Problem war, daß beide Nieren des 50jährigen Mannes von einem Nierenzellkarzinom betroffen waren. Die Niere mit dem kleineren Tumor war bereits entfernt, in einer 2. Operation sollte auch die andere Niere entfernt werden. Das erfuhr er aber erst nach der 1. Op., er war entsetzt über die Aussicht, lebenslänglich an die Dialyse zu müssen. Die Thermoablation des Tumors der 2. Niere (in einer anderen Uni-Klinik) war nach Aussage erfahrener Ärzte nicht möglich, weil die Gefahr einer unstillbaren Blutung zu groß war, das Risiko wollten die Ärzte nicht eingehen.
In ihrer Verzweiflung schickte mir seine Frau eine eMail mit der Bitte um Hilfe. Konkrete Hilfe konnte ich ihr nicht geben, aber ich schickte ihr mein "Glaubensbekenntnis", meine Einstellung zu Krebs, Leben und eigener Verantwortung. Als ihr Mann das gelesen hatte, sagte er in tiefster Überzeugung: das ist es!
3 Tage später waren sie bei "meinem" anthrop. Arzt. Wahrscheinlich war es die tiefe Überzeugung des Mannes, die den Arzt sagen ließ: Sie haben eine ganz große Chance. Das scheint ihn zusätzlich in seiner Entscheidung gestärkt zu haben, sich ganz auf die Mistel (und ein paar Begleitmedikamente) zu verlassen.
"Lieber gesund sterben als krank leben", das scheint seine Devise geworden zu sein. 1 - 2 Jahre später war vom Tumor im Ultraschall nichts mehr zu sehen. Genauer wollte er es nicht wissen. Jetzt, nach 3 Jahren, geht es ihm unverändert gut. Der Glaube versetzt Berge. Ich bin selbst tief beeindruckt von dieser Geschichte.

Ich sehe die Mistel auch als ein Hilfsmittel, an dem sich der Glaube an die Heilung festmachen läßt.
Empfehlen kann und will und darf ich meinen Weg nicht, aber wenn jemand den Mut haben sollte, ihn zu gehen, würde er mit meiner Begleitung rechnen können. Ich sage Begleitung, nicht Führung.
Liebe Grüße
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (13.08.2006 um 15:22 Uhr)
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